Handball: Landesligist TV Verl wird beim 36:23 gegen Bielefeld zu wenig gefordert, als dass die Partie zur Einstimmung auf das Spitzenspiel taugt.
Von Uwe Kramme
Verl. Mit einem nicht nur völlig ungefährdeten, sondern auch noch in der Höhe mehr als verdienten 36:23-Heimsieg gegen die HSG EGB Bielefeld haben die Handballer des TV Verl ihre gute Ausgangsposition in der Landesliga, Staffel 2, gewahrt. Doch von guter Stimmung und zuversichtlicher Vorfreude auf den ersten Saisonvergleich mit dem Spitzenreiter VfL Herford (29:1 Punkte) am kommenden Samstag an gleicher Stelle konnte beim Tabellenzweiten (28:2 Punkte) am 15. Spieltag keine Rede sein.
„Wenn wir gegen Herford was reißen wollen, dürfen wir unser Spiel nicht so wild werden lassen“, stellte Thomas Fröbel nach einer Partie fest, die angesichts der deutlich unterschiedlichen Möglichkeiten der Kontrahenten für den Routinier „mit irgendwas über vierzig zu irgendetwas unter 20 Toren“ hätte enden müssen.
„Jeder weiß, dass es so gegen Herford nicht reichen wird.“ Auch Robert Voßhans war mit der Leistung seiner Mannschaft nicht zufrieden. Warum die Partie gegen die immerhin auf Tabellenplatz sechs rangierenden Bielefelder überhaupt nicht getaugt hatte, um sich für das Spitzenspiel warm zu laufen, lag für den Coach aber auch auf der Hand. „Dafür war die Entscheidung zu früh gefallen, dafür hat der Gegner zu wenig Widerstand geleistet.“
Tatsächlich hatten die Gastgeber nach einem schwachen, von ausgelassenen Chancen und Passfehlern geprägten Beginn vom 5:3 (10.) über den 20:11-Pausenstand scheinbar mühelos dominiert. Denn immer, wenn sie das Tempo anzogen, entschlossen in die Nahtstellen der EGB-Abwehr stießen und ihre Angriffe konzentriert abschlossen, standen die Bielefelder vor unlösbaren Problemen.
„Aber zieh das mal durch, wenn allen klar ist, wie es am Ende ausgeht“, räumte Fröbel, mit zehn Treffern der beste Verler Werfer, ein, dass ihm und seinen Mitspielern in diesem Vorspiel „wohl die letzte Konsequenz gefehlt“ hätte. Denn irgendwie würden ja doch schon alle an das Gipfeltreffen denken, war nicht nur bei Fröbel und Voßhans, sondern auch bei den anderen Verlern herauszuhören.
Der Coach, der mit Lennard Voß und Bastian Fischedick auf zwei erkrankte Leistungsträger verzichten musste, versuchte das Beste aus der Situation zu machen und gab Johannes Dorow im Abwehr-Mittelblock und am Kreis, sowie dem A-Jugendlichen Paul Vogt und dem aus der 2. Mannschaft hochgezogenen Moritz Altenau lange Einsatzzeiten. TV Verl: Greitens/Dähne – Griese (8), Vogt (1), TRapphoff (5), Dorow (2), Schidetzky (1), Altenau (1), Jürgenliemke (1), Jogereit (2), Fröbel (10/2), Vogler (2), Schüpping (3).