Verl (zog). Ein Handballspiel mit einer Differenz von 17 Toren zu verlieren, ist bitter. Dass es zur Halbzeit nur fünf Tore Unterschied waren, bedeutete für Frauen-Oberligist TV Verl nur einen schwachen Trost. Denn am Ende stand für die Verlerinnen bei immerhin 28 geworfenen Toren gegenüber 45 kassierten Gegentreffern die 17-Tore-Auswärtsklatsche beim SC DJK Everswinkel auf der Anzeigetafel.
Bezeichnend für diese Saison war, dass die Mannschaft von Simon Dreier phasenweise, in diesem Fall sogar fast 35 Minuten lang – bis zum 19:22 – mitgehalten hatte.
„Dann machen wir einen leichten Fehler bei der Chance, auf zwei Treffer heranzukommen. Wenig später kommen ein, zwei weitere Fehler dazu und dann gehen die Köpfe richtig runter, und wir ergeben uns unserem Schicksal“, berichtete der Trainer nicht das erste Mal.
Handball-Verbandsliga: Trainer Jankowski sieht Jahresabschluss des TVI nach dem Sieg gegen Verl zuversichtlich entgegen. Aber auch Kollege Voßhans kann dem Derby viel abgewinnen.
Von Uwe Kramme
Gütersloh. Angesichts der Überlegenheit des TVI und seiner klaren 17:10-Führung hatten die gut 300 Zuschauer in der Isselhorster Sporthalle am Freitag nicht mehr damit gerechnet, im 2. Abschnitt noch so ein packendes Kreisderby in der Handball-Verbandsliga zu sehen. Dank der Steigerung des TV Verl wurde es dann aber doch noch spannend, ehe die Hausherren ihren – auch von den Gästen eingestandenen – leistungsgerechten 30:27-Sieg feiern durften.
„Schade, dass wir es nicht geschafft haben, einmal auszugleichen, und die Isselhorster richtig zu verunsichern“, stellte Robert Voßhans fest. Im Blick hatte der Verler Coach dabei die Möglichkeiten, die sich seiner von Lennard Voss und Alexander Wiese angetriebenen Mannschaft boten, als sie vom 19:20 (42.) bis zum 22:23 (48.) auf ein Tor herangekämpft hatte.
Verl (dh/gwi). War das 27:40 gegen Tabellenführer TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck schon happig, so setzte Frauen-Oberligist TV Verl gegen Everswinkel noch einen drauf: 28:45 (15:20) hieß es nach 60 Minuten. Eine Stunde, die in der Wahrnehmung von außen durchaus unterschiedlich verlief.
„Das war 35 Minuten lang völlig okay. Wir gehen gutes Tempo und treffen richtige Entscheidungen “, sagte TVV-Trainer Simon Dreier. Bis zum 12:10 (22.) hielten seine Schützlinge mit, dann zog Everswinkel auf 18:11 (27.) davon. Bis zu Pause verkürzte der TVV den Rückstand aber auf fünf Tore, beim 22:19 (35.) betrug die Differenz sogar nur noch drei Treffer. „Und wir hätten noch weiter verkürzen können“, stöhnte Dreier.
Acht Minuten später leuchtete jedoch ein 32:19 von der Anzeigetafel. Nun kam der TVV ganz böse unter die Räder. DJK-Spielerin Pia Klosterkamp erzielte bereits in der 53. Minute den 40. Treffer für die Hausherrinnen.
Gütersloh (kra). Wer in der Isselhorster Sporthalle gestern Abend angesichts der 17:10-Pausenführung des TVI im Handball-Verbandsligaderby gegen den TV Verl auf ein Schaulaufen in der 2. Halbzeit gehofft hatte, sah sich getäuscht. Durch eine imponierende Leistungssteigerung kämpften sich die Gäste spätestens mit dem Anschlusstreffer zum 19:20 durch Johannes Wittenstein ins Derby zurück.
Das Gute an dieser angesichts der Isselhorster Dominanz zuvor überraschenden Entwicklung: Fortan gab es ein packendes Kampfspiel, in dem die in der Abwehr deutlich zulegenden Verler bis zum 22:23 durch Frederic Trapphoff auf einen Punktgewinn hoffen durften. Danach meldeten sich die Hallenherren allerdings beeindruckend zurück: Angeführt von ihrem herausragenden Rückraumschützen Gian Luca Braunsmann (12/5 Tore) legten sie zum 28:26 (56.) vor und konterten dann auch noch Alexander Wieses achten Treffer zum 27:28 (57.) durch weitere Tore von Braunsmann, der sich im Bild oben gegen Niklas Janzen durchsetzt, und Moritz Lünstroth zum letztlich verdienten 30:27-Erfolg.
Verl (gwi). Sie kalkulieren anders beim Frauen-Oberligisten TV Verl. Die gesamte Tabelle ihrer Vorrunden-Staffel ist für Trainer Simon Dreier und seine Schützlinge nebensächlich. Es geht um spezielle Punkte. Jene, die man gegen Kontrahenten holen muss, die sehr wahrscheinlich mit in die Abstiegsrunde gehen werden. „Da wird dann ganz neu gerechnet“, sagt Dreier.
Soll heißen: Die zwei Siege gegen Schlusslicht Petershagen/Lahde waren Gold wert. Vier sichere Zähler hat der TVV damit schon auf der Bank, wenn es am 25. Februar in die Abstiegsrunde geht. Die zwei bösen Klatschen gegen Tabellenführer TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck fallen dann nicht mehr ins Gewicht. Nur moralisch muss die 27:40-Pleite vom vergangenen Samstag aufgearbeitet werden. Doch schon kurz nach der Partie schienen viele Verler Spielerinnen das Debakel richtig eingeordnet und weggesteckt zu haben. Dazu gab es Lob aus berufenem Munde. „Das Team hat Qualität“, sagte Gästetrainer Heiko Ruwe.
Ob die zugesprochenen Wertigkeit aber am Sonntag beim Zweiten Everswinkel zu einem Erfolg reicht? Mit 12:6 Punkten sind die Warendorfer ein Kandidat für die Aufstiegsrunde und – nach Verler Lesart – damit keiner der ganz wichtigen Kontrahenten.
Von Stefan Herzog
Gütersloh-Isselhorst (gl). Stimmungsvoll vor etwa 350 Zuschauern, mit zwei unterschiedlichen Halbzeiten, aber einem dennoch verdienten Sieger: Das Kreisderby in der Handball-Verbandsliga war gestern Abend Werbung für den heimischen Handball. In eigener, gut gefüllter Halle gewann Gastgeber TV Isselhorst, der trotz Dominanz und 17:10-Pausenführung noch einmal in die Bredouille, aber nie in Rückstand geriet, nach 60 doch noch spannenden Minuten mit 30:27 gegen den TV Verl.
Weil sie ihre Körperlichkeit besser ausspielten und sich gegen die zu zaghafte Verler Abwehr nach ausgeglichener Startphase nun ein ums andere Mal durchsetzten, führte das Team von Michael Jankowski erst mit 10:6, dann 13:7, 15:9 und beim Seitenwechsel gar mit 17:10.
„Das war erneut undiszipliniert. Wir wussten, dass sie mit ihrer Rückraumgewalt zum Erfolg kommen wollten und waren zu passiv“, war TVV-Trainer Robert Voßhans mit den ersten 30 Minuten gar nicht zufrieden. Wohl aber nach einer Umstellung auf die 5:1-Abwehrvariante und vier Treffern in Folge durch Frederic Trapphoff mit dem Start in Durchgang zwei. So waren die Gäste gut elf Minuten nach Wiederanpfiff beim 20:19 durch Johannes Wittenstein drauf und dran, den Ausgleich zu erzielen.
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