(NW 16.12.2024) Wunden lecken statt Kreispokal-Auftritt
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(NW 16.12.2024) Wunden lecken statt Kreispokal-Auftritt

Handball: Oberligist TV Verl bleibt nach dem 25:35 in Jöllenbeck Tabellenschlusslicht.

Von Dirk Heidemann

Bielefeld. Ausgelaugt und auch ein wenig frustriert saßen die Spieler des Handball-Oberligisten TV Verl am Samstagabend in der Sportschule der Realschule Jöllenbeck. Elfte Niederlage im 13. Saisonspiel, nur vier Pluspunkte, Tabellenschlusslicht nach der Hinrunde. Der Aufsteiger wollte zum Jahresende noch einmal positiv überraschen, doch er konnte nicht. Viele Faktoren führten zur 25:35 (11:15)-Niederlage beim TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck.

Da war die dicke Krankenakte, die die Verler beim TuS 97 eingereicht hatten und um Spielverlegung baten – doch der Gegner lehnte ab. Da waren einige strittige Schiedsrichterentscheidungen, die gegen den TVV fielen. Und dann waren da auch noch die vor ihrer abendlichen Weihnachtsfeier gut aufgelegten Jöllenbecker, die sich unbedingt mit einem Heimsieg von ihrem Publikum verabschieden wollten. „Wir haben uns zu 50 Prozent mit dem Gegner beschäftigt, zu 50 Prozent mit uns selbst und zu 25 Prozent mit den Schiedsrichtern. Da bleibt dann nicht mehr viel übrig, um Lösungen zu finden und für etwas Zählbares infrage zu kommen“, sagte TVV-Trainer Robert Voßhans überspitzt – im Wissen, dass seine Rechnung mathematisch nicht ganz korrekt war.

Voßhans zählte auf, wer warum nicht im Vollbesitz seiner Kräfte war („Einige hingen über dem Klo, anstatt trainieren zu können“), bedauerte natürlich das Fehlen des beruflich verhinderten Kreisläufers Johannes Dorow und begründete damit das „lethargische Tempospiel“ seiner Mannschaft. „So treten wir ja normalerweise nicht auf.“ Und so verwunderte auch der Spielverlauf nicht. Bis zum 5:6 (16.) aus Verler Sicht war noch alles in Ordnung, dann setzte sich der TuS schnell auf 10:5 (20.) ab. Bis zur Pause (15:11) hielt der TVV den Rückstand noch im Rahmen. Schnell wurden daraus sieben Tore (20:13/36.), dann acht (24:16/43.) und am Ende sogar zehn.

Abhaken, durchschnaufen und im neuen Jahr wieder angreifen. So sieht das Verler Programm für die kommenden drei Wochen aus, in denen kein Ball in die Hand genommen wird. „Wir werden nicht am Kreispokal teilnehmen, sondern unsere Wunden lecken. Im Januar, Februar stehen wichtige Spiele gegen direkte Konkurrenten an. Da müssen wir den Kopf klar haben“, sagte Robert Voßhans, der trotz der jüngsten Niederlagenserie eine Entwicklung und keine Stagnation bei seiner Mannschaft sieht.

„Natürlich kennen wir unsere Baustellen. Aber wir haben viele Jungs dabei, die noch nie Oberliga gespielt und Lehrgeld bezahlt haben. Mit Thomas Fröbel und Bastian Fischedick fehlt uns die Erfahrung von 400 bis 450 Oberligaspielen“, so Voßhans, der am Samstagabend den A-Jugendlichen Simon Hartkämper (Jahrgang 2006) ins kalte Oberligawasser warf. Die Verler Hoffnung im Kampf um den Klassenerhalt: Aus den vielen knappen Spielen, in denen in der Hinserie nicht gepunktet werden konnte, sollen in der Rückserie die notwendigen Punkte her.

TV Verl: Gerlach/Tigges – L. Hartkämper, Griese (6), Vogt (3), S. Hartkämper (2), Trapphoff (3/1), Altenau (3), Erichlandwehr, Jürgenliemke (2), Jogereit (1), Vogler (2), Schüpping (3), Ra. Voßhans.

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