Verl (zog). Was für ein Samstag der Gegensätze für Handball-Verl:
Während die Frauen in Versmold noch dem verpassten Aufstieg nachtrauerten, bejubelte das Männerteam eine Stunde später in Bergkamen den kaum noch für möglich gehaltenen wahrscheinlichen Klassenerhalt. Den aus Isselhorst mit dem Sieg über Altenbögge-Bönen herübergerollten Matchball verwandelte das diesmal vom Co-Trainer Waldemar Kristjan gecoachte Team mit einem krachenden Volley. Durch den 31:24 (19:11)-Sieg beim lange geretteten HC TuRa Bergkamen tauschten die Verler mit Altenbögge auf Grund des besseren direkten Vergleichs im allerletzten Spiel der Serie 24/25 noch die Plätze.
Ganz sicher ist damit der Ligaerhalt aber nicht: Wenn der VFL Eintracht Hagen (aktuell Tabellenzehnter) aus der zweiten Bundesliga absteigt, wird die zweite Mannschaft Zwangsabsteiger aus Liga drei. Damit erhöht sich die Zahl der Absteiger aus den zwei Oberligen auf drei. Vorsorglich wurden deshalb Relegationsspiele zwischen den Vorletzten Verl und Hattingen-Sprockhövel auf den 29. Mai (Himmelfahrt) und 1. Juni angesetzt. Die zweite Liga endet aber erst am 7. Juni.
„Es war eine Willensleistung, basierend auf Disziplin und Spiellust", fasste Kristjan den bei zwei Unentschieden erst fünften Saisonsieg zusammen.
Mit voller Bank lagen die Verler von Beginn und ab der 16. Minute beim 5:10 klar in Führung. „Der Abstand betrug danach immer mindestens diese fünf Tore", lobte Kristjan den Angriff, aus dem Freddi Trapphoff mit 13/7-Treffern herausragte, genauso wie die Abwehr samt des stark haltenden Torwarts Henri Tigges.
„Eine Torquote, so wie im ersten Durchgang von 85 Prozent, hatten wir die ganze Saison noch nicht", sagte Kristjan, der über das Halbzeit-Ergebnis aus Isselhorst informiert war, es aber nicht an die Spieler weitergab: „Die sollten sich nur auf sich selbst konzentrieren." So nutzten die Verler entschlossen ihre Chance gegen einen ohne Toptorschütze Pascal Terbeck und wohl auch nicht mehr mit allerletztem Einsatz gegenhaltende Bergkamener.
„Wir hatten mega viel Druck nach vielen schlechten Spielen. Diesmal haben alle das Maximum gezeigt", wurde das Verler Team am Ende noch von Spielern aus Oberaden auf der Tribüne angefeuert, die in der Tabelle damit vor Bergkamen landen.
TV Verl: Tigges/Gerlach - L. Hartkämper, Griese, Vogt (1), Trapphoff (13/7), Dorow (4), Voss (1), Altenau (5), Erichlandwehr (2), Jürgenliemke, Vogler