Handball: TV Verl bleibt endgültig in der Oberliga, weil Eintracht Hagen den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga geschafft hat. Der erleichterte Trainer Robert Voßhans übernimmt im Verein vorübergehend eine neue Aufgabe als Koordinator für den männlichen Jugendbereich.
Verl (kra). Erleichterung bei den Handballern des TV Verl. „Der Klassenerhalt in der Oberliga ist jetzt endlich sicher“, freute sich ihr Trainer Robert Voßhans am vergangenen Freitagabend und schickte ein dickes Dankeschön nach Hagen. Denn weil der dort beheimatete VfL Eintracht mit einem 32:27-Sieg beim TuS Ferndorf alle Zweifel an seinem Verbleib in der 2. Bundesliga beseitigt hatte, wurden die vom Westfälischen Verband vorsorglich angesetzten Relegationsspiele der beiden Vorletzten in seinen Oberliga-Staffeln – TV Verl und HSG Hattingen-Sprockhövel – umgehend abgesetzt.
„Wenn Hagen 1 in die 3. Liga abgestiegen wäre, hätte Hagen II aus der 3. Liga in die Regionalliga weichen müssen, es dort einen vermehrten Abstieg gegeben und in der Folge dann auch bei uns in der Oberliga“, erklärte Voßhans, warum in Verl in den zwei Wochen nach dem eigentlichen Saisonende noch „ein bisschen Zittern angesagt gewesen“ war.
„Im Nachhinein kann man diese zwei Wochen ja locker abhaken, aber was sollte die Pause nach dem Ende der regulären Saison?“ Voßhans hätte es zwar viel besser gefunden, wenn die vorsorglichen Entscheidungsspiele sofort hätten ausgetragen werden müssen, kann aber auch gut damit leben, wie es jetzt gelaufen ist. „Denn wir haben in diesen zwei Wochen zwar noch ein bisschen trainiert, aber die Spieler, die uns verlassen, waren mit dem Kopf schon bei ihren neuen Vereinen und die anderen bei der am Mittwoch beginnenden Saisonabschlussreise nach Mallorca.“ Weil die vorsorglichen Relegationstermine mit den Reiseabsichten kollidierten, hätte sich der TV Verl sein Personal für diese Spiele zum Teil in den unteren Mannschaften zusammensuchen müssen.
„Deshalb ist es gut so, wie es gekommen ist“, stellte der Coach fest, der nach dieser anstrengenden Spielzeit, aus der man „gerade noch so mit einem blauen Auge herausgekommen“ sei erst mal sechs Wochen lang Pause machen will, ehe er beim TV Verl seinen neuen Job als Koordinator für den männlichen Jugendbereich antritt. „Das ist aber nur vorübergehend, denn auf Dauer sehe ich meine Zukunft schon auf der Trainerbank“, verwies Voßhans darauf, dass im kommenden Jahr erstmal der Abschluss seines Lehramtsstudiums und einige private Dinge Vorrang hätten.
Beim Blick zurück sprach der 30-Jährige von einer wegen überraschenden Abgängen von Leistungsträgern zu Beginn und vielen verletzungsbedingten Problemen im Verlauf „schwierigen Saison“. Allerdings hätte die Mannschaft auch erst spät, aber eben nicht zu spät, die ihr trotzdem möglichen Leistungen abgerufen.
Weil mit Frederic Trapphoff (CVJM Rödinghausen), Johannes Dorow (TSG Harsewinkel), Mathis Griese (TuS Brockhagen) und Julian Schüpping (HSG Werther/Borgholzhausen) vier Stammspieler den TV Verl verlassen, steht Voßhans’ vom TuS Brake kommender Nachfolger Thorben Gottsleben zusammen mit dem als Sportlicher Leiter zum TV Verl zurückkehrenden Jasmin Baltic (zuletzt Trainer des Ligakonkurrenten VfL Mennighüffen) vor einem weitgehenden Neuaufbau. „Die letzten Einzelheiten, wie und ab wann es weitergeht, werden mit den beiden Anfang Juni geklärt“, kündigte Jochen Kreft an. „Danach werden wir auch noch den ein oder anderen weiteren Zugang bekanntgeben“, so der nach dem gerade noch geschafften Klassenerhalt wieder zuversichtlich in die neue Spielzeit schauende Abteilungsvorstand weiter.
Bislang standen nur Moritz Herzog (TSG Harsewinkel II) und die aus der zweiten Mannschaft aufrückenden Hartkämper-Zwillinge als Zugänge fest. Außerdem kehrt Mattis Leitner nach einem Jahr in der 2. A-Jugend-Bundesliga aus dem Handball-Leistungszentrum Ahlen nach Verl zurück. „Wir werden versuchen, noch mehr Spieler wieder einzusammeln, die uns in den letzten Jahren verlassen haben“, deutete Jochen Kreft an, dass der Weg weiter verfolgt werden soll, den der TV Verl mit dem Zurückholen seiner alten Kämpen Torben Gottsleben und Jasmin Baltic bereits eingeschlagen hat.