(NW 10.06.2025) Organisatorische Meisterleistung
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(NW 10.06.2025) Organisatorische Meisterleistung

Handball: Beim Pfingstturnier des TV Verl erzielen 64 Teams aus drei Ländern in 168 Spielen 3.342 Tore. Gastgeber ist in den sechs Finals gleich viermal vertreten und gewinnt davon zwei.

Von Dirk Heidemann

Verl. Der TV Verl hat sich wider einmal als große Handball-Familie präsentiert. Mehr als 200 ehrenamtliche Helfer, darunter viele Eltern der beim zweitägigen Pfingstturnier aktiven Verler Jugendlichen, sorgten für einen reibungslosen Ablauf rund um die Veranstaltung am Verler Schulzentrum. Die vor allem am Finaltag zahlreichen Zuschauer sahen in den 168 Spielen der 64 Teams aus drei Ländern 3.342 Tore. In den sechs Endspielen war der TV Verl gleich viermal vertreten.

„Zwei haben wir gewonnen, zwei verloren. Also waren wir ein guter Gastgeber“, bilanzierte ein zufriedener Handball-Abteilungsleiter Jochen Kreft. „Es waren zwei anstrengende Tage, die aber viel Spaß und Freude bereitet haben. Wie ich mitbekommen habe, gab es nur Lob.“ Auch finanziell sollte sich das Event gelohnt haben. Unterm Strich dürfte für den TV Verl ein fünfstelliger Betrag übrig bleiben.

Sportlich herausragende Leistungen lieferten die Verler Mädchen ab. Ulla Zelle und Kim Sörensen führten ihre U15- und U17-Mannschaften ebenso ins Finale wie Timon Kreft seine U19, die 8:11 gegen die athletisch starke Auswahl des niederländischen Klubs H.V. Hurry-Up verlor. Karina Wimmelbücker und ihr Mann Nico standen mit der männlichen U15 im Endspiel gegen die SG Zürich Oberland aus der Schweiz, das nach einer schnellen 8:1-Führung am Ende deutlich mit 13:4 gewonnen wurde.

Für das Duo Zelle/Sörensen gab es Sieg und Niederlage. Die U15 machte es gegen den TV Petterweil trotz 5:0- und 10:4-Führungen noch einmal richtig spannend und setzte sich nur knapp mit 13:12 durch. „Müssen die es in meinem Alter noch so spannend machen?“, fragte sich Ulla Zelle, die über den gesamten Turnierverlauf einen sehr dominanten Auftritt ihrer Mannschaft sah. In der Vorrunde hatte die Verler U15 Petterweil noch klar mit 11:4 bezwungen.

Die U17 stand im Duell zweiter Regionalligisten ebenfalls gegen den TV Petterweil im Finale, führte mit 7:5 und 11:8, unterlag aber 11:12. „Dass wir das Spiel innerhalb der letzten drei Minuten verloren haben, ist schon traurig. Wir hatten uns mehr erhofft und hatten es ja auch selbst in der Hand. Dann kam das Nervenflattern und wir haben Lehrgeld bezahlt. Dennoch hat die Mannschaft ein tolles Turnier gespielt“, sagte Ulla Zelle, die sich von der Atmosphäre in der Sporthalle begeistert zeigte und den Zusammenhalt der Verler Mannschaften lobte. „Dass man so geschlossen auftritt, sucht seinesgleichen.“

Zelles Begeisterung teilte Mario Lüddemann. Der Börsen-Experte ist mit seinem Unternehmen „Lüddemann Investments“ neuer Namensgeber des Turniers – mindestens bis 2027. „Ich bin schon den ganzen Tag hier, es macht einfach riesigen Spaß“, sagte Mario Lüddemann, der sich als Verler Unternehmer in der Verantwortung sieht, Events vor Ort finanziell zu unterstützen. „Wir haben seit 25 Jahren unseren Mittelpunkt in Verl und ich bin auch etwa 30 Wochen im Jahr in Verl“, so Mario Lüddemann, der unter anderem als Managementtrainer weltweit unterwegs ist. Sein Sohn Lars hatte einst selbst für den TV Verl gespielt („13 Jahre lang“) und stand bei früheren Auflagen des Handball-Cups schon in Halbfinals und Endspielen. „Wenn ich das hier sehe, dann kommen Erinnerungen hoch und es juckt wieder in den Fingern“, bekannte der 28-Jährige, dem allerdings aus beruflichen Gründen die Zeit fehlt, um Handball zu spielen.

Die nahe Zukunft des Verler Handball-Cups ist also durch das finanzielle Engagement der Lüddemänner gesichert. Deutlich größeres Kopfzerbrechen bereiten dem TV Verl die Herausforderungen im organisatorischen Bereich. Das von der Stadt geforderte Sicherheitskonzept, das unter der Federführung von Maja Kraft erstellt wurde, umfasste stolze 17 Seiten. „Die Auflagen werden immer höher“, sagte Alicia Lippmann aus dem bis zu 20 Personen umfassenden Orga-Team.

752 Übernachtungsgäste, die in 56 Klassenräumen und zwei Kleinsporthallen untergebracht wurden, zählte der TV Verl am Pfingstwochenende. 23 Schiedsrichter, den Großteil stellte die erste Herrenmannschaft, leiteten die Partien. Die Endspiele ohne Verler Beteiligung gewannen bei der männlichen U17 die Niederländer vom HV Leidsche Rijn (13:7 gegen Zürich) und bei der männlichen 19 ETB SW Essen (12:11 gegen die JSG Lünen-Brechten).

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