Von Stefan Herzog
Verl (gl). Mit viel Realismus mit Blick auf die kommende Serie, aber langfristigen Hoffnungen durch die gute Infrastruktur und Jugendarbeit der 530 Mitglieder zählenden Handballabteilung des TV Verl sind die beiden neuen sportlich Verantwortlichen in dieser Woche in die Vorbereitung mit dem Oberligateam gestartet.
Neben Jasmin Baltic als Sportlichem Leiter und dem neuen Trainer Torben Gottsleben gehören auch sechs Neuzugänge (davon drei externe und drei aus den eigenen Reihen) zu den neuen Gesichtern des Umbruchs.
Der war nötig geworden durch den Abgang von Leistungsträgern wie Frederic Trapphoff, Mathis Griese und Johannes Dorow und den Wechsel von Trainer Robert Voßhans (jetzt Jugendkoordinator). Erst im letzten Saisonspiel war der TV Verl durch den Sprung auf den vorletzten Tabellenplatz dem Abstieg in die Verbandsliga noch entgangen.
Dass da kein anderes Saisonziel als der Klassenerhalt in Frage kommt, ist dem neuen Gespann klar, das sich schon aus gemeinsamen Zeiten als Verler Spieler kennt und bereits bei anderen Vereinen gemeinsam tätig war.
Aktuell stehen Trainer Gottsleben 18 Spieler zur Verfügung, darunter die drei Torwarte aus dem Vorjahr. Die Breite sieht Baltic, als Leistungsanreiz für jeden Einzelnen: „Wer keinen Bock auf dreimal Training und Spiel hat, sollte vielleicht eher in die zweite Mannschaft wechseln. Alle 18 müssen mir bis zum Herbst zeigen, dass sie auch im nächsten Jahr hier weitermachen wollen."
Andererseits weiß der Trainer auch um die fehlende Erfahrung nach dem Abgang der drei Haupttorschützen. „Und gegen robuste Gegner wird es weiter schwer für uns." So ist dem Duo bewusst, dass es bei diesmal zwei Absteigern in einer sehr attraktiven, nicht zuletzt durch die beiden Aufsteiger aus dem HK Gütersloh (Brockhagen und Werther/Borgholzhausen), aber auch sehr starken Liga auch schief gehen kann.
„Doch wir sind auch nicht chancenlos. Jeder muss aber wissen, um was es geht", will Gottsleben das Ziel mit schnellem Handball („Viel rennen, obwohl ich als Spieler ja ein anderer Typ war") und viel mit Durchbrüchen und Eins-gegen-Eins im Angriff erreichen. „Denn wir haben keinen, der aus zehn Metern hochsteigt und zehnmal trifft." „Funktionieren wird es nur im Kollektiv" , nennt Baltic mehr Qualität in der Abwehrarbeit als zentrale Voraussetzung für Punkte zum Ligaerhalt.
Den Kollektivgedanken leben Gottsleben, Baltic und Waldemar Kristjan als Co-und Athletiktrainer dabei vor. „Bei uns gibt es keine Befindlichkeiten, wir sind ein Dreierteam, in das sich jeder einbringen kann."