Handball: Oberligist TV Verl ist in die Vorbereitung auf die kommende Saison 2025/2026 gestartet. Mit den Zugängen setzt der neue Coach Torben Gottsleben auf einen 18-Mann-Kader.
Von Uwe Kramme
Verl. Die Handballerinnen des TV Verl, die am letzten Spieltag der alten Saison die Meisterschaft in der Oberliga so dramatisch unglücklich verpasst haben, dürfen noch bis in die zweite Juli-Woche hinein die Füße hochlegen. „Aber wir hatten ja auch bis Pfingsten weiter trainiert und wollen dann durchziehen“, lässt Coach Matthias Foede wissen. Die Verler Männer, die den Klassenerhalt in dieser fünfthöchsten Spielklasse Anfang Mai mit einem dramatischen Endspurt gerade noch geschafft haben, sind bereits in die Vorbereitung auf die neue Serie gestartet.
„Leichter wird es schließlich nicht, in der Oberliga zu bleiben.“ Trainer Torben Gottsleben kündigte gleich an, dass die nächsten „fünf Wochen hart werden“ und man dann nach einer zweiwöchiger Pause bis zum Serienstart Ende August „noch mal richtig Gas geben“ würde.
Für den Nachfolger von Robert Voßhans gibt es dafür zwei gute Gründe. „Zum einen hat der TV Verl mit seinen drei besten Werfern viel Erfahrung verloren und muss einen Umbruch bewältigen.“ Zum anderen dürfte die Konkurrenz noch stärker geworden sein, mutmaßt der vom Ligarivalen TuS Brake gekommene Oberligakenner. Gottsleben verweist auf die Aufstiegsambitionen der Drittligareserven TuS Spenge II und TSG Altenhagen-Heepen II, auf den starken Regionalliga-Absteiger TuS Möllbergen, aber auch auf die ambitionierten Neulinge TuS Brockhagen und HSG Werther/Borgholzhausen.
„Weil die uns neben dem ebenfalls nach oben schielenden TV Isselhorst zwei weitere Kreisderbys bescheren“, hoffen Jochen Kreft und Jonas Guntermann vom Abteilungsvorstand indes auf eine „auch vom Zuschauerinteresse her“ hoch interessante neue Saison 2025/2026.
Dass „auf der Tribüne zuletzt ja nicht mehr ganz so viel los gewesen“ sei, motivierte Jasmin Baltic, als Sportlicher Leiter zum TV Verl zurückzukehren. Wie Torben Gottsleben gehörte der beim VfL Mennighüffen als Trainer ausgeschiedene Baltic jener Verler Mannschaft an, die von 2007 bis 2011 in der seinerzeit noch viertklassigen Oberliga für Furore sorgte.
Neues Duo soll „hier langfristig etwas entwickeln“
Dass in Verl angestrebt wird, wieder an diese „tolle Zeit“ (Baltic) anzuknüpfen, kommt zwar keinem der Verantwortlichen über die Lippen. „Aber natürlich ist unser neues Personalkonzept mit Jasmin und Torben nicht auf ein Jahr ausgerichtet“, versichert Kreft. „Die beiden, die im ostwestfälischen Handball so gut vernetzt sind, sollen hier langfristig etwas entwickeln.“
Baltic sieht dafür in den drei Hallen und dem Sportplatz des Schulzentrums, den Möglichkeiten für Krafttraining und Physiotherapie, vor allem aber in den vielen Jugendteams „ein großes Potenzial“. Gottsleben freut sich dagegen, dass der Kader durch die „viel versprechenden Neuzugänge“ doch noch auf die Sollstärke von 18 Mann gekommenen ist und kündigt an, „die alten Spieler umso mehr in die Pflicht zu nehmen“.
Denn dass auch das Fehlen einer Teamhierarchie den TV Verl so in die Bredouille brachte, ist weder ihm noch Baltic verborgen geblieben. Allerdings wissen beide, dass sie auch mehr Glück brauchen als beim ersten Training: Beim Kicken schieden erst Lars Jogereit mit einer Fuß- und dann Robin Gerlach mit einer Augenbrauenverletzung aus. Abgänge: Frederic Trapphoff (CVJM Rödinghausen), Matthis Griese (TuS Brockhagen), Julian Schüpping (HSG Werther/B.), Johannes Dorow (TSG Harsewinkel). Kader: Robin Gerlach, Henri Tigges, Torben Fischedick – Paul Vogt, Lennart Voss, Moritz Altenau, Thilo Vogler, Marcel Erichlandwehr, Lars Jogereit, Raphael Voßhans Fynn Schröder und die Zugänge Moritz Herzog (Harsewinkel II), Matthis Leitner (Ahlen), Max Wisniewski (Zweite), Fynn Schlüter (Müssen-Billinghausen), Simon und Lukas Hartkämper (eigene Jugend), Niklas Fischedick.