Verl (uwe). Die Erwartungen der Verler Handballer vor dem Wiederbeginn der Oberligaserie nach der Herbstpause mit dem Heimspiel gegen SuS Oberaden waren groß. Noch größer war am Samstag die Enttäuschung über die verdiente 29:35-Pleite gegen einen handballerisch beschränkten, aber kompakt, konzentriert und entschlossen auftretenden Gegner, zumal der Aufsteiger mit nun 4:10 Punkten auf Abstiegsplatz 13 zurückgefallen ist.
„Wir haben wieder Ballverluste durch technische Fehler und schlechte Abschlüsse im zweistelligen Bereich gehabt. So kannst du in dieser Liga kein Spiel gewinnen.“ Trainer Robert Voßhans redete Klartext. „Dabei wäre Oberaden schlagbar gewesen, wenn wir gespielt hätten, was wir können und vor allem, was wir sollten.“ Noch deutlicher wurde Voßhans, als er die Mängelliste des bedenklich schwachen Auftritts zusammenfasste: „Wir haben naiv gespielt. Bei uns glauben zu viele, dass sie noch in der Landesliga sind und haben noch nicht gemerkt, dass in der Oberliga Männerhandball gespielt wird.“
Auch wenn sich SuS Oberaden erst spät zum Pausenstand von 11:13 absetzen konnte, waren die Probleme der Hausherren schon in der 1. Halbzeit unübersehbar gewesen. Für ihre elf Treffer brauchten sie nämlich 24 Angriffe. Besonders ärgerlich bei den Fehlwürfen: Frederic Trapphoff und Lars Jogereit scheiterten je einmal von der Marke.
Auf der anderen Seite kamen die entschlossen auf Durchbrüche gehenden Gäste dagegen „zu vielen viel zu leichten Toren, weil wir in der Abwehr zu faul waren, noch diesen einen Schritt zur Seite zu machen“, ärgerte sich Voßhans.
Nach dem Wechsel versuchten die Hausherren zwar Lauf- und Passtempo zu verschärfen. Aber sie erlaubten sich bei nun 32 Angriffen für 18 Tore erneut zu viele Ballverluste und schwache Abschlüsse. Oberaden stellte sich derweil immer besser auf die Anspiele auf den Verler Kreisläufer Johannes Dorow ein und profitierte davon, dass die Hausherren aus der 2. Reihe ungefährlich blieben und zu permanenten Durchbruchsversuchen verdammt waren. Weil sie ihre entschlossener ansetzten, aber mit Mika Kurr (5) und Jan Ferkinghoff (5) auch über zwei Distanzschützen verfügten, wirkte das Spiel der Gäste sogar variabler. Zumindest war ihr über die Stationen 12:16, 16:22, 18:26, 25:30 und 28:33 herausgespielter Sieg kein Zufall und alles andere als unverdient.