Handball: Oberligist TV Verl hat heute Abend um 20 Uhr den TV Isselhorst zu Gast.
Von Uwe Kramme
Kreis Gütersloh. Vor dem Gütersloher „Südkreis“-Derby in der Handball-Oberliga zwischen dem TV Verl und dem TV Isselhorst am heutigen Freitag ab 20 Uhr sind die Rollen klar verteilt. „Denn die Isselhorster mit ihrer gut eingespielten, erfahrenen Mannschaft sind natürlich der klare Favorit“, sagt Robert Voßhans, der Trainer der mit 4:12 Punkten auf Tabellenplatz 13 notierten Hausherren.
Nach den zuletzt überzeugenden Leistungen unternimmt Stefan Hamsen noch nicht einmal den Versuch, die gute Form, das große Selbstbewusstsein und die hohen Erwartungen in Isselhorst klein zu reden. „Aber, so ein Derby ist wie ein Pokalspiel und wenn wir anfangen zu glauben, es geht ohne diese Konzentration, diesen Einsatz und diese Disziplin so weiter, geht der Schuss nach hinten los“, mahnt der Coach des Tabellenvierten (8:6 Punkte).
Darüber hinaus ist für Hamsen „nur schwer zu kalkulieren“, welchen Einfluss die Stimmung in der Halle auf diese Partie nehmen könnte. Weil nach Spielschluss in der Sporthalle an der St. Anna-Straße die große Revivalparty „50 Jahre Handball in Verl“ steigt, wird mit vollen Rängen gerechnet. „Allerdings kommen bestimmt auch 200 Leute aus Isselhorst“, kündigt Sebastian Ziemba an. Für den Sportlichen Leiter des TVI ist die wiederentfachte Handballbegeisterung im Kirchspiel „der Lohn für den guten Saisonstart“.
Für Hamsen („Grundsätzlich gefällt mir, mit welchem Tempo die Verler Handball spielen“) ist aber nicht nur „wichtig, die Halle hinter uns zu bringen“. Er hält die Gastgeber auch für viel besser, als sie derzeit in der Rangliste dastehen: „Für einen Aufsteiger, der vor Saisonbeginn wichtige Spieler verloren und so großes Verletzungspech hatte, schlägt sich die Mannschaft jedenfalls bemerkenswert.“
Die größte Herausforderung ist für Voßhans die 6:0-Deckung der Gäste: „Wir müssen mehr Tiefe als zuletzt in unsere Angriffsaktionen kriegen, müssen die körperlich überlegenen Isselhoster in Bewegung bringen, müssen unsere leichten Fehler in Passspiel und Abschluss minimieren.“
Aber nicht nur der Verler Coach warnt vor den Qualitäten des Gegners im Umschaltspiel und damit vor dem besten TVI-Torschützen Moritz Lünstroth (46/17 Treffer). „Natürlich wissen wir, wie schnell der TV Verl mit Frederik Trapphoff vorne ist.“ Stefan Hamsen hat aber nicht nur den Verler Linksaußen, mit 43/4 Treffern der beste Werfer seiner Mannschaft, genau im Blick. „Mit Johannes Dorow verfügen die Gastgeber schon wegen seiner Körpergröße über einen außergewöhnlichen Kreisläufer.“
Wie Kollege Voßhans ist Hamsen („Gute Leute wie Vogler und Griese dürfen nicht ins Spiel kommen“) überzeugt, dass die Isselhorster Abwehr das Derby entscheiden kann. Gute Tipps, was gegen die schnellen Verler Angreifer zu machen ist, kann er sich von Alexander Wiese holen. Der trug bei den letzten Derbys in der Saison 2022/23 (30:27 und 24:19 für den TVI) das Verler Hemd.