Von Stefan Herzog
Verl (gl). Der klare Derbysieger hieß gestern Abend in der mit knapp 800 Zuschauern (davon wohl 300 lautstarke Gästefans) besetzten Verler Sporthalle TV Isselhorst. Mit 35:25 (15:11) setzten sich die „Blauen“ im Kreisduell der Handball-Oberliga gegen die ganz in rot spielenden Hausherren durch.
Das Hamsen-Team wurde seiner Favoritenstellung gerecht, weil es sich viel weniger Fehler leistete, seine Chancen konsequenter nutzte und in Tobias Linke (17 Paraden) den besseren Torwart hatte. „Unsere individuelle Stärke hat sich durchgesetzt“, sagte Trainer Stefan Hamsen, während der rechte Tribünenteil „Derbysieger“ skandierte.
Bereits der Start ging klar an die Gäste aus Isselhorst. So stand es nach fünf Minuten 4:0 für den TVI, erst nach acht Minuten erzielten die Verler im sechsten Angriff ihren ersten Treffer durch Marcel Erichlandwehr.
Doch mit den offensiv heraustretenden Halbspielern bekam der TV Verl in der Abwehr mehr Zugriff und war beim 8:10 durch Johannes Dorow wieder in Schlagdistanz. In der 24. Minute wurde es dann hektisch.
Frederic Trapphoff bekam den Abpraller nach einem Wurf von Lennart Voss und wurde gefoult. Die Schiedsrichter pfiffen Siebenmeter. Darüber bekamen sich Lennart Voss auf Verler Seite und der Isselhorster Max Kollenberg in die Haare, Kollenberg ließ sich zu einem leichten Kopfstoß hinreißen und sah dafür die blaue Karte, was bedeutet, dass es eine Sperre für den TVI-Rückraumspieler geben wird.
Ab da wurde aus dem stimmungsvollen Handballspiel ein echtes Derby. Mit dem 11:12 durch TVV-Kreisläufer Johannes Dorow in Überzahl schien das Momentum zum TVV zu wechseln, doch die Isselhorster schlugen sofort zurück und warfen sich mit zwei Toren in den letzten 25 Sekunden vor dem Halbzeitpfiff mit 15:11 in Führung inklusive einer Zeitstrafe für Verls Trapphoff.
„Da wurde es kurz nervös und hektisch, auch weil wir uns im Angriff zu wenig bewegt haben. Doch im zweiten Durchgang haben wir es viel besser gemacht“, sah Hamsen, wie sich sein Team auf 13:18 und in einer siebenminütigen Verler Torflaute trotz des siebten Feldspielers von 18:23 auf 19:28 absetzte.
Auf einen Blick
TV Verl - TV Isselhorst 35:25
TV Verl: Tigges/Fischedick – Griese (5), Vogt (1), Trapphoff (3), Dorow (4), Voss (7/4), Schröder, Altenau, Erichlandwehr (2), Jogereit, Vogler (3), Schüpping, Ra. Voßhans
TV Isselhorst: Linke/Gerloff – Vossen (2), Gregor (5), Lünstroth (9/4), Thormann (1), Martinez Royo (3), Eweler, Nettelnstroth (4), Kollenberg (1), Unkell (3), Walhorn (2), Wiese (4), Schräder
Zuschauer: 800
Schiedsrichter: Bruderhofer/Faul (Mennighüffen)
Blaue Karte: – Kollenberg (24. , Kopfstoß)
Zeitstrafen: Vogler (18.), Voßhans (21., 45.), Trapphoff 30.), Jogereit (33.), Schröder (39.) Dorow (60.) – Martinez Royo (18.), Thormann (26.), Nettelnstroth (42.)
Zitate: „Mit der Quote haben wir in keinem Spiel eine Chance. Wenn du so schnell und so schlecht abschließt, dann kassiert du einen Gegenstoß nach dem anderen.“
Robert Voßhans, TVV-Trainer