Kreis Gütersloh (kra). Mit dem überzeugenden 35:25-Sieg beim TV Verl hat der TV Isselhorst (10:6 Punkte) in der Handball-Oberliga die Verfolgung der Spitzenteams TSG Altenhagen-Heepen II (13:3) und HB Bad Salzuflen (12:2) aufgenommen. „Der erste Stolperstein auf diesem Weg ist am Sonntagabend aber schon die LIT-Reserve“, warnt Trainer Stefan Hamsen seine Turner, den spielstarken Rangfünften (8:6) nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.
Für den unterlegenen TV Verl (4:14 Punkte) geht es nach der vierten Niederlage in Folge dagegen bereits am Samstag darum, den Anschluss an das Tabellenmittelfeld nicht zu verlieren. Zu Gast ist der VfL Mennighüffen (6:8), der sich nach einem durchwachsenen Saisonstart keinen Ausrutscher mehr erlauben darf, wenn es mit der Rückkehr in die höchste westfälische Spielklasse, der Regionalliga, noch etwas werden soll.
„Mennighüffen ist nur vielleicht die älteste, aber mit Sicherheit die erfahrenste Mannschaft in unserer Spielklasse.“ Der Verler Coach Robert Voßhans macht keinen Hehl aus seinem Respekt vor so abgebrühten Handballern wie Daniel Danowsky, Arne Kröger oder Marvin Vieregge in den Reihen der von Jasmin Baltic, einem ehemaligen Verler, trainierten Löhner.
Und gerade deshalb fordert er von seinen Leuten mehr Konzentration und Entschlossenheit im Abschluss. „Denn 27 Fehlwürfe gegen den TV Isselhorst waren einfach zu viel.“
Das Gros der Gegentore hätte man nämlich nach Ballverlusten über das gute Umschaltspiel des Gegners kassiert, oder in den „zu häufigen Unterzahlsituationen“, referiert Voßhans die Ergebnisse seiner eingehenden Videoanalyse des Derbys. „Im Positionsspiel sechs gegen sechs haben wir dagegen gut gestanden“, zeigt der Coach seinen Spielern auf, wo sie hinkommen müssen, wenn sie gegen Mennighüffen Erfolg haben wollen. Fehlen wird indes Johannes Dorow. Ersetzen soll den wichtigen Abwehrspieler und Kreisläufer Kai Westerschwiensterdt aus der zweiten Mannschaft.
„Ich habe die Jungs beim Training am Dienstag wieder etwas geerdet“, berichtet Stefan Hamsen mit einem Augenzwinkern von einer „ziemlichen guten Stimmung“ beim TV Isselhorst. Allerdings habe er grundsätzlich keinen Zweifel daran, dass alle wüssten, dass man auf Wolke sieben kein Spiel gewinnt und deshalb alles tun würden, um die neue Handballbegeisterung im Kirchspiel hoch zu halten.
Aber der nächste Gegner sei schon deshalb gefährlich, weil man bei einem Verein, dessen erste Mannschaft in die Regionalliga abgestiegen ist, und dessen A-Jugend in der Bundesliga spielt, erst wisse, in welcher Besetzung seine Reserve antritt, wenn die Hallentür aufginge. Fehlen wird beim in den letzten Wochen stark aufspielenden TV Isselhorst Max Kollenberg. Die „wertvolle Alternative im Rückraum“ (Hamsen) ist für diese Partie gesperrt, nachdem sie im Kreisderby die Blaue Karte gesehen hatte.
Auch bei Leistung im Team (LIT) III, der Spielgemeinschaft von Germania Nordhemmern, RSV Mindenerwald, VfB Holzhausen und TuS Nettelstedt aus dem Kreis Minden-Lübbecke, fehlt ein gesperrter Spieler. Jonas Tabel wurde letzte Woche in der Partie gegen den TuS Spenge II unter ungleich dramatischeren Umständen disqualifiziert als Kollenberg nach seinem angedeuteten Kopfstoß gegen Lennart Voß. Tabel hatte den Spenger Joshua Kern beim Sprungwurf so vehement aus der Luft geholt, dass der sich beim Aufprall eine Unterarmfraktur zuzog. Die Partie wurde angesichts der schweren Verletzung nicht mehr fortgesetzt und mit 31:20 für den TuS Spenge II gewertet.