Von Stefan Herzog
Verl (gl). Die erste Halbzeit in Verbindung mit bis auf die Schlussminuten guter Moral und Einsatzbereitschaft mag ein wenig als Trostspender für die kommenden Wochen dienen. Andererseits kassierte Handball-Oberligist TV Verl mit 24:37 (13:18)-Toren erneut eine deutliche Heimniederlage. Nach 0:10-Punkten aus den letzten fünf Spielen ist der Aufsteiger mit 4:16-Punkten sogar auf den letzten Platz der Tabelle zurückgefallen, allerdings ist Steinhagen auf Rang zehn nur zwei Zähler entfernt.
Gegen einen wieder körperlich überlegenen und auch spielerisch reifen, im Angriff zudem durchsetzungsstarken Gegner,, reichte es am Samstag vor gut 170 Zuschauern nur, um nach abermals verpatztem Start (0:3, 4. Minute) wieder heranzukommen (6:7, 8:9, 9:10 und 12:14). Da gelang es, das Fehlen von Leistungsträger Johannes Dorow oder der jungen Rückraumalternative Paul Vogt zu kompensieren. Obwohl bereits dort die Zahl der Angriffe in keinem erfolgversprechenden Verhältnis zur Trefferzahl stand und fünf der ersten sieben Gegentreffer aus Kontern resultierten.
Als Torwart Robin Gerlach sein gutes Niveau der ersten 20 Minuten nicht mehr halten konnte, gerieten die Verler zum Seitenwechsel mit 13:18 in Rückstand. Im Abstand von vier bis sechs Toren ging es bis zur 50. Minute weiter, wobei die Verler für jedes Tor viel mehr investieren mussten, als die mit einfachen Rückraumtreffern, Kontern und langen Bällen ins leere Tor erfolgreichen Gäste, deren langjährige Zugehörigkeit zur nächsthöheren Liga klar zu sehen war.
„Als Mennighüffen Linkshänder Tim Held im rechten Rückraum brachte, bekam unser nicht eingespielter Abwehr-Innenblock Probleme“, sagte Robert Voßhans. „Wir haben dagegen keinen Spieler, der eine Partie mit seiner individueller Qualität prägen kann“, setzt der Trainer auf Konzeptionen im Angriff. „Doch da brauchen wir mehr Disziplin, um es bis zum Ende durchzuspielen.“ Im Vergleich zur Niederlage gegen Isselhorst habe das zwischen Minute 5 und 45 aber schon besser geklappt, verwies Voßhans auf die Treffer der freigespielten Außen. So war auf links Frederic Trapphoff zehnmal erfolgreich.
„Ich brauche einfach 14 bis 15 und nicht nur zehn Leute beim Training, um mit sechs gegen sechs spielen zu können“, benannte Verls Trainer das Manko und einen gleichzeitigen Lösungsansatz, um am Saisonende über dem Strich zu stehen.