Handball: Oberliga-Schlusslicht TV Verl belohnt sich bei der 29:30-Niederlage gegen den TuS Brake nicht für seinen großen Kampf.
Von Uwe Kramme
Verl. Die Handballer des TV Verl müssen in der Oberliga weiter auf das so sehr erhoffte Erfolgserlebnis warten. Nach dem 28:29 beim Tabellenführer TSG Altenhagen-Heepen II letzte Woche verlor das Schlusslicht am Samstag schon wieder mit einem Tor gegen ein Spitzenteam. „Aber ich habe heute keinen Absteiger gesehen“, versuchte Trainer Robert Voßhans seine Spieler nach dem 29:30 gegen den Rangdritten TuS Brake sofort wieder aufzubauen.
Mut mache ihm, mit was für einer Moral seine Mannschaft wieder aufgetreten sei und Hoffnung, dass die anderen Abstiegskandidaten Altenbögge (4:16 Punkte), Oberaden (5:15) und Steinhagen (6:16) auch auf der Stelle treten und weiter in Schlagweite des Tabellenletzten (4:20) liegen würden. „Allerdings macht uns das Verletzungspech weiter zu schaffen“, räumte Voßhans ein.
Nachdem Rückraumspieler Lennard Voß wegen einer Daumenverletzung im Training ausgefallen war, erwischte es während der Partie erst Fynn Schröder am Knie und dann Marcel Erichlandwehr am Oberschenkel. Beide hatten gut begonnen.
„Und dann fehlen natürlich irgendwann die Optionen, müssen auch Spieler wie der gesundheitlich angeschlagene Johannes Dorow durchhalten“, suchte Voßhans nach einer Erklärung für die (zu) vielen Fehler, die auch diesen kampfstarken Auftritt den Stempel aufdrückten.
Symptomatisch war die vorletzte Spielminute. Robin Gerlach wehrte beim Stande von 28:29 einen Strafwurf des bis dahin mit sieben von acht Versuchen sicheren Braker Siebenmeterschützen Jannis Johannmeier ab. Statt den Ballbesitz zu einer klaren Ausgleichschance auszuspielen, verdaddelten Matthis Griese (schludriger Pass) und Frederik Trapphoff (Fangfehler) den Angriff. Brakes Bester, Johannmeier (13/8 Tore), lief den Konter zum entscheidenden 28:30.
Zwar konnte Trapphoff mit einem verwandelten Siebenmeter noch einmal verkürzen. „Doch zu mehr fehlte dann die Zeit.“ Voßhans trauerte der aus der Hand gegebenen 23:21-Führung (47.) hinterher. „Denn die intensive Abwehrarbeit und die konsequente Rückwärtsbewegung, mit der wir Brakes Stärke, das schnelle Umschalten, weitestgehend unterbinden konnten, blieben so unbelohnt.“ Unter dem Strich waren es die vielen Ballverluste und schwachen Abschlüsse, die den Verlern (erneut) den so dringend benötigten Erfolg kosteten.
Denn 29 Tore bei knapp 60 Angriffen sind eine zu schwache Quote, um in der Oberliga punkten zu können, auch wenn Torben Gottsleben, der Ex-Verler auf der Braker Bank, laut über „ein ganz schlechtes Spiel von uns“ schimpfte.
TV Verl: Fischedick/Gerlach – Griese (5), Trapphoff (10/5), Dorow (1), Schröder, Altenau (3), Erichlandwehr (1), Jogereit, Vogler (6), Schüpping (2), Ra. Voßhans (1).