Verl (zog). Verstehen konnte Hendryk Jänicke, Trainer der Oberligahandballerinnen des TV Verl, auch am Sonntagvormittag noch nicht, warum sein Team am Tag zuvor nach starken 30 Minuten nach Wiederanpfiff so eingebrochen war.
„Es waren zwei völlig verschiedene Halbzeiten“, reflektierte der Trainer die klare 17:26-Auswärtsniederlage nach 10:9-Pausenführung beim HC TuRa Bergkamen. Die Verlerinnen starteten optimal, führten mit 3:0 und 5:2, bis technische Fehler und vergebene Torchancen die Gastgeberinnen mit 6:5 und 9:7 nach vorn brachten. Doch die Verler 5:1-Abwehr mit Chiara Zanghi als Vorgezogener und einer starken Torfrau Michaela Hillebrandova waren die Garanten dafür, dass Verl wieder das Kommando übernahm und mit Führung in die Kabine ging.
„Doch nach der Pause war alles weg“, war Jänicke entsprechend fassungslos. „Die Passqualität war ganz schwach, Absprachen wurden nicht mehr eingehalten.
Die Grundlagen des Handballs waren nicht mehr da“, musste der Trainer zusehen, wie sein Team einen 1:8-Lauf zum 11:18 kassierte. Beim 12:22 aus Verler Sicht waren es zehn Tore Differenz.
„Es war nicht so, dass Bergkamen besser geworden wäre. Wir waren einfach schlecht“, hatte Jänicke bis zur Pause nie das Gefühl, dass seine Mannschaft etwas mit dem Abstieg zu tun bekommen könnte, um sich danach ernsthafte Sorgen zu machen.
Zu allem Unglück knallte Michelle Osmers, als sie in der Schlussphase beim Sprungwurf „gepflückt“ wurde, dabei so unglücklich auf den Boden, dass sie im Rettungswagen mit Verdacht auf einen Bruch des Steißbeins ins nächste Krankenhaus gebracht werden musste.
TV Verl: Hillebrandova – Zanghi (3), Blumenfeld (5), Strohmeier (4), Löbig (2), Weitzel (2), Werneke (1), Berg, Neumann, Osmers