Verl (zog). Das war bitter für Frauenhandball-Landesligist TV Verl: 40 Minuten lang dominierte die Mannschaft von Trainer Hendryk Jänicke die Partei beim Aufsteiger SG TuRa Halden-Herbeck und führte deutlich mit 22:14. Danach gelangen den Verlerinnen aber nur noch vier Treffer in 20 Minuten und die Gastgeberinnen holten beim 26:26-Endstand einen Punkt, der sich für den TVV wie eine Niederlage anfühlte.

Halden stellte die Abwehr vom 6:0 auf 5:1 um, angelte sich gleich ein paar Bälle. „Aber das darf kein Grund sein, denn wir spielen diese Abwehr selbst und wissen vom Training, was zu tun ist“, sagte Jänicke. Doch statt konsequent bei nun mehr Platz in Eins-gegen-Eins-Situationen zu gehen, warfen die Verlerinnen aus der zweiten Reihe und dann auch noch hoch, wo die gegnerische Torhüterin die Bälle wegfischte.



Dabei hatte das TVV-Team schon beim Aufwärmen (Jänicke: „So konzentriert habe ich die Mädels noch nie gesehen“) gezeigt, dass es diese Partie unbedingt gewinnen wollte. Diese Entschlossenheit zeigten die Gäste auch im Spiel, basierend auf einer sehr beweglichen, aggressiven Abwehr vor der überragenden Torfrau Michaela Hillebrandova und setzten sie sich auf 8:3, 13:7 und 19:7 zur Pause ab. Doch nach dem Siebenmetertor von Josi Löbig zum 22:14 kam der Bruch. Am Ende mussten sie sogar froh sein, nicht ganz ohne Punkte nach Hause gefahren zu sein. „Das haben wir Michaela zu verdanken, die mit 24 Paraden bei einer Quote von 48 Prozent Weltklasse gehalten hat.“

Jänicke kreidete sich einen Teil des Leistungsabfalls selbst an: „Ich habe ein, zwei Wechsel nicht vollzogen, die im Nachhinein nötig gewesen wären. Den Schuh muss ich mir anziehen. Ich habe zu lange der gleichen Formation vertraut, doch der gingen die Kräfte flöten. Ich muss eher auswechseln, wenn es nicht mehr rund läuft.“

TVV: Hillebrandova – Zanghi (4/3), Strohmeier (1), Blumenfeld (7), Löbig (9/4), Laker (1), Berg, Neumann, Weitzel (1), Osmers (2), Werneke (1)

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