Verl (cas). Als die Handballerinnen des TV Verl ihren so wichtigen 19:16 (8:7)-Erfolg über den TV Arnsberg bejubelten, dröhnte aus den Lautsprechen-Boxen der Udo-Jürgens-Klassiker „Aber bitte mit Sahne“. Dem ersten, schwer erkämpfen Saisonsieg des heimischen Oberligisten mit einer gruseligen ersten Halbzeit indes fehlte das spielerische Sahnehäubchen.
Was aber Hendryk Jänicke völlig schnuppe war. „Heute zählen nur die zwei Punkte“, pusteten der erleichterte TVV-Trainer und sein Schützling Chiara Zanghi nach Abpfiff kräftig durch. Während Schlusslicht Arnsberg weiter auf den ersten Zähler warten muss, hat der Tabellenvorletzte Verl den Anschluss an das Mittelfeld geschafft.
Die knappe Pausenführung verdankten die Gastgeberinnen ihrer Defensive inklusive der starken Torfrau Michaela Hillebrandova. Schwach dagegen die Offensive. „Wir haben vorne phasenweise zu hektisch agiert“, monierte Jänicke. „Da fehlte uns zunächst der rote Faden. Vielleicht haben wir uns zu stark unter Druck gesetzt“, sagte Rika Pohlmann, deren Treffer zum 19:16-Endstand die letzten Zweifel beseitigte. Kurz war Marie Sophie Weitzel das vorentscheidende 18:16 gelungen.
Erst nach 50 Minuten setzten sich die oft in Rückstand liegenden Verlerinnen ab. Nachdem Fehlpässe und Fehlwürfe auf beiden Seiten den ersten Durchgang dominiert hatten, nahm die bis dahin lahme Partie nach der Pause endlich Fahrt auf. Angetrieben vom kleinen Wirbelwind Chiara Zanghi und der nun treffsicheren Nina Strohmeier verzeichnete Verl eine klare Steigerung, die mit dem verdienten Sieg belohnt wurde. Nach dem Motto: Hauptsache gewonnen, es muss ja nicht immer mit Sahne sein...
TV Verl: Hillebrandova – Zanghi (5/1), Strohmeier (5), Blumenfeld (3), Löbig (1), Laker (1), Berg, Pohlmann, Weitzel (2), Osmers (1), Werneke (1)