Von Stefan Herzog
Verl (gl). Vor zwei Monaten ist Frauenhandball-Oberligist TV Verl mit vollem Kader und moderater Belastung nach der langen Zwangspause in die Vorbereitung gestartet. Wenige Tage vor dem Saisonauftakt musste Trainer Hendryk Jänicke jedoch wegen mehrerer schwerer Verletzungen Umstellungen im Abwehrsystem und Angriffsspiel vornehmen. Ziel bleibt der vorzeitige Klassenerhalt durch den Einzug in die Aufstiegsrunde. Dazu muss der TVV zum Abschluss der aus acht Teams bestehenden Gruppe Nord (mit Hin- und Rückspiel) mindestens Platz vier erreichen.
Die langfristigen Ausfälle von Tabea Werneke (Kreuzbandriss ohne Gegnereinwirkung im Training, bereits operiert mit gutem Heilungsverlauf), Lena Werner (Bruch des Schulterblatts im Testspiel), Michelle Osmers (starke Prellung der Wurfhand) führt Physiotherapeut Jänicke nicht ursächlich auf die lange, durch Corona bedingte Zeit ohne spezifisches Handballtraining zurück.
Dazu kommen eine Kiefer-Op bei Lara Blumenfeld und mit Chiara Zanghi (zurück von einer Weltreise) sowie Janice Habig (zurück vom Au-Pair-Austausch) zwei Spielerinnen, die erst seit kurzer Zeit wieder mit der Mannschaft trainieren.
„Wir waren gut auf die Belastung in der Halle vorbereitet. So etwas passiert manchmal und trifft uns derzeit besonders hart. Aber das kriegen wir hin“, bezieht Jänicke die Zuversicht vor seiner vierten Trainersaison neben der norddeutschen Besonnenheit aus zwei Faktoren.
Zum einen stehen mit Dana Olbina und Ilka Habig zwei Spielerinnen aus der Bundesliga-A-Jugend bereit, um die Vakanz auf der Mittelposition auszufüllen. Carlotta Busert ist eine Alternative auf Linksaußen. Weil die A- Jugend die direkte Qualifikation zur Bundesliga geschafft hat, müssen die Spielerinnen nicht durch die Kreis-Quali und können bis zum Beginn der Bundesliga-Vorrunde im Oktober bei den Frauen trainieren und spielen.
„Die Qualität haben sie ganz sicher. Es ist aber schwierig, wenn diese jungen Spielerinnen jetzt gleich einen Platz mit viel Verantwortung einnehmen müssen“, sagt Jänicke.