Verl (zog). „Wir haben es am Sonntagabend noch geschafft, mit einem Großteil der Mannschaft per Skype virtuell anzustoßen. Das war auch wichtig“, sagt Thomas Fröbel. Der Trainer des Landesligisten TV Verl war am Sonntag gelaufen, hatte beim anschließenden Dehnen noch die Homepage des HVW gecheckt und war zum Duschen gegangen. Blitzsauber erhielt Fröbel dann die Nachricht, dass er in seinem zweiten Trainerjahr mit Robert Voßhans den Aufstieg in die Verbandsliga nach dem „norwegischen Modell“ geschafft hatte.

„Wer vom dritten Spieltag an oben steht, steigt verdient auf. Aber es standen auch noch sieben Spieltag aus“, wägt Fröbel ab.

Für die Verbandsliga setzt sich der nach seiner Knieverletzung vom Spieler zum Trainer durchgestartete Verler den Klassenerhalt in der durch erwarteten Wildcard-Aufsteiger vergrößerte Staffel als großes Ziel. „Möglichst schnell die Punkte holen“, setzt er auf eine gute Vorbereitung. „Damit steht und fällt alles“, hofft der Trainer, dass im Sommer wieder Sport in der Halle möglich ist.



Mit der aktuellen Spielerliste von 19 Namen („Mit ein oder zwei Kandidaten sind wir noch im Gespräch“) sieht der Trainer den weitgehend unveränderten und auf Eigengewächse setzenden Kader gut aufgestellt. „Man braucht so viele Akteure, die die Abläufe kennen, um bei Verletzungen gewappnet zu sein“, sagt der Trainer.

Fröbel rät dem Tabellenzweiten TV Werther, die Aufstiegsoption unbedingt wahrzunehmen. „Die haben doch genau wie wir eine junge, hungrige, spielstarke Mannschaft.“





Saisonende im Handball

Quotientenregelung, Wildcards, keine Absteiger

Kreis Gütersloh (zog). Der eine Trainer, in diesem Fall Thomas Fröbel vom TV Verl, hat es erfahren, als er nach einer Joggingrunde aus der Dusche kam. Und beim Harsewinkeler Manuel Mühlbrandt ploppte die Nachricht auf, als er auf dem Sofa liegend ein Telefonat mit einem Spieler seiner Mannschaft beendet hatte. Am Sonntag hatte der Handballverband Westfalen den Abbruch der Saison 2019/20 verkündet und gleichzeitig bekannt gegeben, wie er die Serie werten wird („Die Glocke“ berichtete).

Das bedeute für die beiden genannten Trainer, dass sie in der neuen Saison (wann immer diese auch beginnt), mit ihren Mannschaften eine Liga höher aktiv sein werden. Die TSG Harsewinkel kehrt also ein Jahr nach dem Abstieg aus der Oberliga als souveräner Verbandsligameister in die vierthöchste Spielklasse zurück. Und der TV Verl spielt nach zwei Jahren Landesliga künftig wieder in der Verbandsliga und trifft dort erstmals auf Kreiskonkurrent TV Isselhorst, der vor zwei Jahren aufgestiegen ist.

Der HV Westfalen war einer der letzten Landesverbände, die entschieden haben, wie sie mit der nach 19 Spieltagen am 19. März unterbrochenen Saison verfahren. „Wir haben bewusst die Entwicklung in der letzten Woche abgewartet, bevor gegebenenfalls vorschnell Entscheidungen getroffen worden wären“, teilte der HVW mit.

Beschlossen worden ist außer dem Abbruch des Spielbetriebs auch die Wertung. Diese erfolgt nach dem „norwegischen Modell“ für alle bis zum 12. März 2020 durchgeführten Spiele. Das bedeutet: Division der Punkte durch die Anzahl der absolvierten Spiele. Der ermittelte Wert wird mit 100 multipliziert und auf eine Stelle nach dem Komma gerundet.

Zudem wird allen Vereinen, die nicht auf einem Aufstiegsplatz stehen, aber nicht mehr als 39,9 Quotientenpunkte Rückstand auf die letzte aufstiegsberechtigte Mannschaft der Staffel aufweisen, eine Wildcard angeboten.

Das heißt aus heimischer Sicht, dass auch Frauen-Bezirksligist HSG Rietberg-Mastholte als Tabellendritter aufsteigen kann, wenn er die Wildcard zieht. Denn der Handballkreis Gütersloh schließt sich der Westfalen-Regelung an.





Keine Änderungen im Kreis: Wer oben steht, steigt auf

Kreis Gütersloh (gl/zog). Der Handballkreis Gütersloh wird mit der Spielzeit 2019/20 genauso verfahren wie der westfälische Verband. „Selbstverständlich schließen wir uns mit unserem Spielbetrieb in der Bezirksliga, der Kreisliga und den Kreisklassen an. Ein handballerischer Flickenteppich wäre keine gute Lösung“, sagt Kreisvorsitzender Professor Dr. Marcel Machill

Die sportlichen Erfolge aus der Saison 2019/20 haben Bestand, es gibt reguläre Meister in allen Spielklassen. Bei der Ermittlung der abschließenden Tabellenstände übernehmen die Gütersloher das vom HVW favorisierte „Quotientenmodell“. „Dieses etwas komplizierte Modell führt im Handballkreis Gütersloh aber zu einfachen und eindeutigen Ergebnissen: Wer jetzt aktuell auf dem ersten Tabellenplatz steht, hat die Saison gewonnen und ist auch Meister“, so Machill.

Ein kleines Trostpflaster gibt es für die Kellerkinder: Es gibt keine Absteiger. Ausnahmen sind lediglich bereits zurückgezogene Mannschaften oder freiwillige Absteiger. Wie sich in der nächsten Saison 2020/21 die einzelnen Staffeln genau zusammensetzen, wird die Technische Kommission unter Vorsitz des Spielwarts Heinz-Hermann Jerrentrup nach Vorlage aller Daten entscheiden.

Somit steigt bei den Männern in der Kreisliga die SpVg Versmold in die Bezirksliga auf, bei den Frauen heißt der Aufsteiger und künftige Bezirksligist HSG Gütersloh.





Angemerkt

Aufstiege verdient und folgerichtig

Von Stefan HERZOG

Ende gut, alles gut? Das Wort gut ist in Zusammenhang mit der Epidemie nicht das passende. Aber für die beiden heimischen Handballvereine TSG Harsewinkel und TV Verl ist der mit dem Abbruch der Saison verkündete Aufstieg absolut verdient und ein versöhnliches Ende dieser außergewöhnlichen Serie. Denn beide haben quasi von Beginn an in ihren Ligen an der Tabellenspitze gestanden. So hat die TSG nur eine ihrer 19 Partien verloren.

Folgerichtig standen beide Clubs auch nach der Quotientenregelung auf Platz eins. Erleichtert nahmen alle Beteiligten zur Kenntnis, dass die Spielzeit nicht annulliert worden ist. Deshalb an dieser Stelle ein Chapeau und einen herzlichen Glückwunsch.

Verzichten mussten Trainer, Spieler, Betreuer, Helfer und Fans auf spontanen Jubel und die Meistersause in der Halle, und diversen Lokalitäten genauso wie auf die Abschlussfahrt nach „Malle“. So ist es halt in diesen Zeiten.

Doch genau das vermissen die Handballer. „Wenn wir es wieder dürfen, werden wir jede Situation nutzen, die sich zum Feiern bietet“, sagt der künftige Oberligatrainer Mühlbrandt. Und Verls Meistermacher Thomas Fröbel antwortet auf die Frage, was er in der aktuellen Situation am meisten vermisse mit „Die halbe Stunde Zusammensitzen nach einer Trainingseinheit mit den Jungs, also das Miteinander.“

Dem kann sich der Verfasser dieser Zeilen nur anschließen, der die Begeisterung für den Handball teilt, die Freude über einen schönen Spielzug, das (bei aller gebotenen Neutralität) Mitfiebern bei knappen Spielständen und noch viel mehr.

Was ich aber noch mehr vermisse, das sind das Hallo und der Plausch mit den Mädels und Jungs an Kasse und Kuchentheke, mit den Zeitnehmern, den Stammgästen auf der Tribüne sowie die Analyse mit Trainern und Spielern nach Abpfiff. Und auch das kalte, am Laptop „servierte“ Bier beim Bericht über ein Freitagsspiel direkt in der Halle.

Hoffen wir deshalb alle zusammen – wann auch immer – auf ein persönliches Wiedersehen in der Spielzeit 20/21.

Social Media

Dein Outfit

TV Verl von 1912 e.V.

Unsere Handballer sind Teil des
TV Verl v. 1912 e.V.

Mit über 3.000 Mitgliedern und etwa 30 verschiedenen Sportarten ist der TV Verl der größte Sportanbieter in Gütersloh.

Informationen zum umfangreichen Angebot des Gesamtvereines findet ihr auf der Vereinshomepage www.tv-verl.de

Ausbildungsportal

Service für Schüler bei der Suche nach Ausbildungsplätzen

Jobbörse

An dieser Stelle weisen wir auf
aktuelle Stellenangebote unserer
Partner hin (Klick auf Logo)

 

Aktuelle Besucher

Aktuell sind 40 Gäste und keine Mitglieder online

Zum Seitenanfang