Verl (kra). Die 1. Halbzeit des Spitzenspiels in der Handball-Landesliga der Frauen verlief wie erwartet: Der TSV Oerlinghausen führte beim TV Verl II klar mit 11:6. In der 2. Halbzeit wurde der Tabellenführer aber aus den schönen Träumen von einem vorzeitigen Titelgewinn gerissen. Die abwehrstarken Gastgeberinnen ließen nur noch sechs Treffer zu, kamen mit dem 14:14 durch Leni Hermann in der 41. Minute erstmals zum Ausgleich und setzten sich dann durch eine „starke Mannschaftsleistung“ wie Ruben Voßhans, der Coach der Verler Oberligafrauen befand, ebenso sicher wie verdient mit 25:17 durch.
Nach der Niederlage war in den sozialen Medien davon die Rede, dass der TV Verl seine zweite Mannschaft extra aufgerüstet hätte. „Stimmt nicht“, hielt Voßhans dagegen. Weitzel, Hermann und Strohmeier fallen unter die U21-Regel und können sich nun einmal nicht in der ersten Mannschaft fest spielen. Und Ilka Habig, die auch schon Oberligaerfahrung hat, ist gerade aus der A-Jugend herausgekommen.“ Voßhans hatte zwar Verständnis für die Enttäuschung der Oerlinghausenerinnen, stellte aber auch die Grundsatzfrage: „Wie kann es sein, dass sich ein bislang so souverän auftretender Titelaspirant von unseren Zwanzigjährigen besiegen lässt.“
Obwohl die Verler Reservistinnen mit dem Sieg von Samstag auch den direkten Vergleich gegen den Spitzenreiter gewonnen haben, rechnet Voßhans nicht mehr mit einem Führungswechsel. „Oerlinghausen hat 30:4 Punkte und noch drei Spiele, wir haben 28:8 und noch zwei Partien. Auch wenn wir in Detmold und gegen Senne gewinnen sollten, ich glaube nicht, dass Oerlinghausen noch Fracksausen krieg und zweimal verliert, obwohl sie es nach dem Spiel gegen Detmold am Mittwoch noch zweimal mit dem Tabellendritten Werther/Borgholzhausen zu tun haben.“
TV Verl II: Esken – Rommel (1), Hermann (3), Mersch, Strohmeier (4), Habig (3), Gerloff (2), Offele (1/1), Karch (3), Weitzel (4), Görlich, Schmidt (2), Zimmermann (2).