Handball: Oberligist TV Verl verspielt bei der 31:33-Niederlage gegen die Spvg Steinhagen eine 20:16-Führung. Die Rest-Hoffnungen auf den Klassenerhalt ruhen nun auf der Rückkehr der verletzten Stammkräfte.
Verl (kra). Als Moritz Altenau am Samstag in der 36. Minute des Derbys gegen die Spvg Steinhagen das 20:16 erzielt hatte, schienen die Oberliga-Handballer TV Verl nach zehn Niederlagen und einem Remis endlich mal wieder für einen Sieg gut zu sein. Doch die Kraft des erneut ersatzgeschwächt angetretenen Tabellenletzten reichte nur bis zum 31:30 durch Thilo Vogler.
Die letzten viereinhalb Minuten gehörten den Gästen, die zuvor nur einmal mit 11:10 (23.) geführt hatten. Nach der Zeitstrafe gegen Lars Jogereit legte der Tabellenelfte durch Torben Bobe und Lennart Philipp zum 32:31 vor, um dann, erneut durch Bobe, gegen die in einer Manndeckung ihre letzte Chance suchenden Verler den Deckel endgültig drauf zu machen.
Während seine Spieler traurig dem Siegestanz ihrer Gäste, die sich mit nun 13:29 Punkte von der Abstiegszone abgesetzt haben, zuschauten, rang Robert Voßhans nach Worten. „Wir sind wieder einmal an unseren Fehlern gescheitert“, sprach der Trainer dann aber die spielentscheidenden Schwächen seiner Mannschaft umso klarer an.
Obwohl es gereicht hätte, die Gesamtbilanz – 28 Fehlwürfe und andere Ballverluste plus sieben technische Fehler – anzuführen, pickte sich Voßhans gezielt die Verler Aussetzer in der hektischen Schlussphase heraus. „Das 31:31 kassieren wir durch einen Wurf ins leere Tor, weil wir uns einen unvorbereiteten Abschluss in den Steinhagener Block erlauben“, ärgerte sich der Coach.
„Nach dem 30:31 verlieren wir das erste Mal den Ball, weil wir den Anwurf in der Mitte falsch ausführen, und das zweite Mal durch einen Fehlpass. So etwas kannst du dir in einem so wichtigen Spiel einfach nicht erlauben.“
Gleichwohl lebt die Hoffnung auf den Klassenerhalt beim Tabellenletzten (5:27 Punkte) weiter. Zum einen ist der RSV Altenbögge-Bönen (6:24) als Vorletzter immer noch in Schlagweite und Rang 13 könnte – abhängig von der Zahl der Absteiger in den oberen Ligen – zu einem Relegationsspiel um den Verbleib in der Oberliga reichen.
Zum anderen sollten nach der zweiwöchigen Spielpause die am Samstag fehlenden Stammkräfte Lennart Voss, Johannes Dorow, Raphael Voßhan und Paul Vogt wieder zur Verfügung stehen. Und drittens ist die Moral des Tabellenletzten ungebrochen. Zumindest stimmte am Samstagabend der Einsatz der auf eine Manndeckung gegen Steinhagens Shooter Kraßort (9 Tore) setzenden Verler genauso wie die Torwartleistung von Torben Fischedick (21 Paraden).
TV Verl: Fischedick/Tigges, Gerlach – Griese (2), Humpert (1), Trapphoff (11/6), Altenau (2), Erichlandwehr (2), Jürgenliemke (5), Jogereit (4), Vogler (1), Schüpping (3), S. und L. Hartkämper.