Handball: Trainer Voßhans teilt nach der 33:38-Niederlage des TV Verl ordentlich aus.
Von Dirk Heidemann
Bielefeld. Der TV Verl hat fahrlässig die nächste Chance weggeworfen, im Abstiegskampf der Handball-Oberliga nach Pluspunkten mit dem Tabellenvorletzten RSV Altenbögge-Bönen gleichzuziehen. Das Schlusslicht unterlag am Samstagabend beim in Minimalbesetzung angetretenen TuS Brake mit 33:38 (17:20).
„Altenbögge verliert knapp bei LIT, und gefühlt spielt die ganze 3. Liga für uns, so dass am Saisonende wohl Platz 13 ohne Relegation zum Klassenerhalt reicht. Aber ich habe das Gefühl, bei uns denken einige: Hauptsache, die Saison ist bald zu Ende“, sagte ein frustrierter TVV-Trainer Robert Voßhans, der sich nach der überflüssigen Niederlage im Bielefelder Norden in der hintersten Ecke auf einem Mattenstapel verkrochen hatte.
Und Voßhans ging in seiner harten Kritik noch weiter. „Wenn nur eine Handvoll Spieler bereit ist, alles zu geben, die andere Hälfte aber eine bodenlose Gleichgültigkeit an den Tag legt, dann funktioniert das im Mannschaftssport nicht“, warf der Verler Trainer einem Teil mangelnden Einsatz und fehlende Disziplin vor und stellte bei einigen auch das Leistungsvermögen infrage. „So, wie wir gerade decken, ist das nicht oberligatauglich.“
Ob und wie sich Trainer und Mannschaft in den verbleibenden drei Saisonspielen noch zusammenraufen können, ist nach dieser Generalabrechnung offen. Die betreffenden Spieler sollten sich allerdings zumindest bei der Ehre gepackt fühlen. Denn so, wie am Samstagabend in Brake, geht es einfach nicht. „Wir sprechen vor dem Spiel und in der Pause an, dass Brake es über das Eins-gegen-Eins, den Kreis oder die Außen versuchen wird. Und genau so kriegen wir fast 40 Tore, weil die Vorgaben nicht umgesetzt werden“, so Robert Voßhans.
Nach einer unterirdischen Leistung in der ersten Halbzeit mit haufenweise einfacher Fehlern in Angriff und Abwehr verkürzte der TV Verl in der etwas besseren zweiten zunächst auf 22:21 (35.). Beim 23:22 (37.) vergab Marcel Erichlandwehr mit einem freien Wurf von Linksaußen den möglichen Ausgleich. Brake zog auf 29:23 (44.) davon, doch nach einem 5:0-Lauf waren die Verler beim 29:28 (47.) wieder in Schlagdistanz. Diesmal ließ Thilo Vogler den Ausgleich liegen. Beim 32:28 (53.) war der TuS wieder auf vier Tore weg und ließ sich den Vorsprung nicht mehr nehmen.
Den Verlern bleiben noch die Heimspiele gegen Altenhagen-Heepen II (23. April) und TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck (26. April) sowie die Partie in Bergkamen (10. Mai), um sich zu retten.
TV Verl: Gerlach/Fischedick – Hartkämper (2), Griese (2), Dorow (4), Voss (6/6), Altenau, Erichlandwehr (7), Jogereit (3), Vogler (7), Schüpping (1), Ra. Voßhans (1).