Von Stefan Herzog
Verl (gl). Nach zwei Spielzeiten mit großen Veränderungen – bedingt durch personelle Umbrüche und entsprechender Unruhe und Unsicherheit – geht das Frauenhandballteam des TV Verl mit dem komplett zusammengebliebenen Kader in der Oberliga-Spielzeit 2024/25. Lediglich auf der Trainerbank hat es eine Veränderung gegeben. Dass Matthias Foede, bisher Co-Trainer bei den Männern, das Frauenteam übernehmen würde, stand aber bereits seit Januar fest.
„Und das war letzten Endes gut so. Denn so gab es früh Klarheit und genug Zeit für Gespräche und Vorbereitungen im Umfeld. So wurde eine erneute Fluktuation vermieden“, sagt Foede.
Nun gibt es eine enge Verzahnung mit der von Julian Schüpping und Christian Bunkenburg trainierten zweiten Mannschaft (Verbandsliga) und der A-Jugend, die nun von Timon Kreft trainiert wird. „Wir werden nie solo trainieren. Es sind immer Spielerinnen aus den anderen Teams und ein zweiter Trainer dabei“, erläutert Foede.
Seit vergangener Woche bereitet sich das Oberligateam auf die in sechs Wochen – genau am 7. September beim TSV Oerlinghausen – beginnende Spielzeit vor. „Es war gut, dass sich alle komplett erholen und den Kopf freibekommen konnten“, hat der neue Trainer dabei besonders die jetzt aus der Jugend hochgerückten Tessa Korek, Olivia Mersch, Ellen Poon, Leni Herrmann und die allerdings mit Kreuzbandriss noch länger ausfallende Mira Dargel im Blick. Denn die waren oft doppelt im Einsatz.
Zum Kader zählen auch die aktuellen A-Jugendlichen Marie Brinkschnieder und Romy Peitzmeier, die noch durch eine Schulter-Op ausgebremst wird. Einziger, dafür hochwertiger Neuzugang ist Carlotta Busert. Die Außenspielerin wechselte vor zwei Jahren mit Trainer Ruben Voßhans zur HSG Blomberg-Lippe und kehrt nun mit viel Erfahrung trotz geringer Einsatzzeiten zurück. „Sie ist so gut, dass wir sie eventuell auch auf einer anderen Position als nur auf Außen einsetzen werden“, plant der Trainer.
„Länger berauschen an starken Phasen“
Verl (zog). „Wir dürften weiter einer der jüngsten Mannschaften der Liga sein, doch alle haben jetzt ein Jahr mehr Erfahrung“, geht Matthias Foede davon aus, dass die Leistungsschwankungen im Spiel nicht mehr so krass ausfallen werden. „Ich denke, wir bekommen ein Grundlevel, dass immer geht. Dann habe ich die Hoffnung, dass wir uns an den starken Phasen länger berauschen“, so Foede.
Mit der Rückkehr seiner Tochter Marie-Therese von einer mehrmonatigen Europareise im September bekommt der Trainer mehr Wurfkraft im Rückraum. „Um sie zu integrieren, hilft uns, dass wir im Oktober kein Spiel haben“, geht der 55-Jährige auch diese Herausforderung mit Gelassenheit und Ruhe an. „Ich finde es sehr spannend, mit diesen vielen Talenten etwas zu entwickeln“, sagt der erfahrene Coach, der lange in Gadderbaum und in Jöllenbecks Jugendbereich Teams geformt hat.
„Man kann aus diesem Kader etwas machen, auch wenn ich mir dabei mal die Haare raufen werde. Das muss man den jungen Mädels zugestehen“, sagt Foede.
„Schon mehr Spiele gewinnen als verlieren“, ist das allgemeine Saisonziel in der Zwölfer-Staffel mit zwei Absteigern. „Aber mit diesem Wort möchte ich mich gar nicht beschäftigen“, lautet die klare Ansage des Wertheraners.