Von Stefan Herzog
Verl (gl). In der C-Jugend ist im Handball die Regionalliga die höchste Spielklasse. Dort misst sich in dieser Saison die männliche C des TV Verl mit den besten Teams aus Westfalen, darunter die Nachwuchsteams des Bundesligisten TBV Lemgo (HSG Handball Lemgo), der Zweitligisten GWD Minden, ASV Hamm Westfalen oder VfL Eintracht Hagen oder den Leistungszentren Ahlen oder JSG LIT (Nettelstedt).
„Das ist nochmal eine andere Hausnummer, das ist Top-Niveau auf dem Kleinigkeiten entscheiden“, zieht Karina Wimmelbücker, die das Team seit der E-Jugend gemeinsam mit ihrem Mann Niko trainiert, mit Beginn der Herbstpause nach fünf Spielen Bilanz. Eines davon haben die Verler gewonnen und stehen mit 2:8-Zählern noch vor HLZ Ahlen (0:8) auf dem vorletzten Platz in der Zehner-Staffel.
„Keines davon mit 15 Toren Differenz und dann tschüss“, sagt Wimmelbücker. Gegen GWD führten die Verler sogar mit 14:10 und verloren in eigener Halle doch noch mit 22:23. Auch gegen die eigens für diese Mannschaft gegründete SG Ruhrtal/Warstein war es mit 29:31 knapp, während gegen Ahlen der bisher einzige Sieg mit 28:25 gelang.
„Wir kommen da als dann doch kleiner TV Verl an unsere Grenzen. Aber wir werden diesen Verler Weg weitergehen“, ist die Trainerin stolz auf den Teamgeist („Unser größter Trumpf“). Dass es demnächst kaum noch möglich sein wird, mitzuhalten, wenn es ab der B-Jugend in der Bundesliga richtig zur Sache geht, ist quasi eingepreist. „Da fangen die Erstligisten jetzt schon an, Spieler zu sichten und für sich an Land zu ziehen und nehmen sich auch gegenseitig die Leute weg“, bekommt Wimmelbücker hautnah mit. Denn auch ihr Sohn Yannik sowie Henri Fiekens trainieren auch beim TBV Lemgo. Bis zu dieser Spielzeit war es möglich, mit Doppelspielrecht dort ebenfalls zu spielen, doch jetzt ist Lemgo Ligakonkurrent.
Das Trainer-Ehepaar Wimmelbücker ist stolz, das ihr Team die Jahre über zusammengeblieben ist und mit ambitionierten interessierten Spielern aus Nachbarvereinen ergänzt wurde. „Es ist richtig cool, das alles mit eigenen Jungs zu erreichen. Auch wenn es dann irgendwann nicht mehr für die höchste Klasse reichen wird. Das ist uns bewusst.“
„Wir lernen“, lautet das zweite Fazit Wimmelbückers‘ nach dem ersten Saisonviertel. Immer wichtige wird die Taktik, beziehungsweise das Einhalten der taktischen Vorgaben. „Wir werden noch Punkte holen. Wir müssen wieder lernen zu gewinnen“, sagt die ehemalige Drittligatorfrau, die ebenfalls nur für den TV Verl gespielt hat.
Dass Motivation und Teamgeist stimmen, untermauert das einwöchige Trainingslager in Dänemark, zu dem die je 15 Jungs und Mädchen in der ersten Herbstferienwoche starten. Mit drei Einheiten am Tag wollen sich die Verlerinnen und Verler auf einem tollen Sportgelände mit vier Trainingshallen sowie Schwimmbad verbessern und auf dem Verler Weg weitergehen.