Frauenhandball: Verl kann die Oberliga noch halten. Doch es verliert zwei wertvolle Spielerinnen. Wohin steuert die einst so erfolgreiche Abteilung?

Von Gregor Winkler

Verl. Neun Teams stehen in der Abstiegsrunde der Frauenhandball-Oberliga, drei davon werden, Stand jetzt, den schweren Gang in die Verbandsliga antreten müssen. Die Ausgangspositionen sind verzerrt – das Reglement komplizierter als im normalen Ligabetrieb. Punkte aus der Hinrunde wurden mitgenommen, gespielt wird aber nur noch gegen die Teams aus der Parallelstaffel. Mittendrin der TV Verl, für den es um einiges geht.

Es ist noch gar nicht lange her, dass der TVV etabliertes Mitglied im Kreise der Oberligisten war. Noch in der vergangenen Spielzeit sicherten sich die Frauen einen Platz in der Aufstiegsrunde und damit eine weitere Saison in der vierten Liga. Die weibliche A-Jugend erreichte zweimal in Folge die Bundesliga, die höchstmögliche Spielklasse.



Doch wo gut gearbeitet wird, werden Begehrlichkeiten geweckt. Und die wirkten sich zunächst auf die Köpfe aus: Trainer Hendryk Jänicke, einer der Architekten des Erfolges, wechselte während der Saison 21/22 zum Handballverband Schleswig Holstein. Sein Nachfolger Ruben Voßhans ging, kaum dass er sich einen Namen als Chefcoach gemacht hatte, kurz vor der Saison 22/23 zur HSG Blomberg Lippe.

Weil gleichzeitig etliche Routiniers und Leistungsträgerinnen den Klub verließen, mussten die Talente aus der Jugend früher als geplant in die Verantwortung genommen werden. Und die lastete schwer auf den Schultern der jungen Frauen, die in 14 Spielen der Hinrunde gerade vier Punkte holten.

Das schwache Abschneiden löste keine allzugroße Nervosität aus, weil die Verantwortlichen um den neuen Coach Simon Dreier sicher waren, dass in dem jungen Team eine Menge Potenzial steckt, das sich zur Not auch in der Verbandsliga entfalten kann. Doch dann schreckte eine neuerliche Hiobsbotschaft die Verler auf. Ausgerechnet die hochgelobtesten Talente Dana Olbina und Linkshänderin Lena Tenzler werden nach der Abstiegsrunde zum TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck wechseln. Erneut verlassen aktuelle Leistungsträgerinnen den Klub. Quo vadis, TVV?

„Die Spielerinnen haben das fair und offen kommuniziert. Denen kann man keinen Vorwurf machen. Trotzdem ärgert es mich“, sagt Simon Dreier, der inzwischen seine Arbeit als Jugendtrainer des TuS 97 eingestellt hat und ausschließlich für den TV Verl arbeitet. Vielsagend meint er: „Wir quatschen nicht jeden an, der nicht bei drei auf den Bäumen ist. Wir wollen aus der eigenen Jugend gut ausbilden.“ Eigentlich eine Maxime, für die der TuS 97 bisher auch immer bekannt war.

Dreier und seine Frau Pia, selbst Spielerin mit Oberligaerfahrung, wirken aktiv mit am Kampf um den Klassenerhalt. Dreiers Familienprojekt: „Pia hilft uns ungemein, weil sie Erfahrung mit in die Mannschaft bringt.“ Den Abwanderern vertraue er, sagt der Coach: „Ich bin sicher, dass sich Dana und Lena in der Abstiegsrunde voll für uns reinhängen werden.“

Der Trainer bleibt auch mit Blick auf die kommende Saison optimistisch: „Wir können den Klassenerhalt schaffen. Dann kommen wieder Spielerinnen aus unserer A-Jugend hinzu, denen ich weitere Schritte zutraue. Aber natürlich schauen wir auch nach sinnvoller Ergänzung von außerhalb.“

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