Handball: TV Verl präsentiert einen Kader mit 19 Spielern und einem Durchschnittsalter von 20,7 Jahren für die Verbandsliga. Start des Mannschaftstrainings erst im Juli
Verl. Wer schon einmal auf ein neues Auto gewartet hat, kennt dieses Gefühl, das Thomas Fröbel im Moment umtreibt: Eigentlich ist klar, dass man etwas Gutes bekommt, weiß aber noch nicht ganz genau wie es fährt. „Wir haben jetzt eine Mannschaft zusammen, mit der wir in der Verbandsliga antreten können“, ist der Trainer des TV Verl, der mit seinem Handballteam gerade zum Meister der Landesliga gekürt wurde, überzeugt. Trotzdem setzt er schon wegen der fehlenden Erfahrung, die sich aus einem Durchschnittsalter von 20,7 Jahren ergibt, vorsichtig hinzu: „Wir werden sehen, ob es reicht.“ Ziel in der neuen Spielklasse könne es natürlich nur sein, „möglichst schnell die nötigen Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln.“
Mit fünf Zählern Vorsprung auf den TV Werther hatten die Verler nach dem 19. Spieltag am 8. März die Tabelle der Landesliga angeführt, als der westfälische Verband die Saison wegen der Corona-Krise unterbrach. Nach der ersten „Schockstarre“ hätte er sich mit seinem Trainerteam und der Abteilungsleitung an die Planung der neuen Saison gemacht“, berichtet Fröbel. Nur etwas mehr als eine Woche nach der Beendigung der Saison am grünen Tisch konnte deshalb jetzt der neue Kader des zum Meister und Aufsteiger erklärten TV Verl präsentiert werden.
»Die Jungs haben Hausaufgaben für den Mai bekommen«
„Wir sind unserer Linie treu geblieben, auf junge, ehrgeizige Spieler aus Verl und aus der Umgebung zu setzen“, stellt Fröbel zufrieden fest. Tatsächlich rücken mit Daniel Schidetzky (19), Fabian Stroth (19), Mathis Griese (19) und Vincent Hofman (18) gleich vier Nachwuchshoffnungen aus der eigenen A-Jugend in den Kader der 1. Mannschaft auf. Auch die beiden externen Zugänge passen ins Schema.
Joshua Lücking (1991) kommt vom Bezirksligisten HTSF Senne, und Bastian Fischedick (1999) kehrt vom TuS Möllbergen, wo er nach seiner Ausbildung im Nachwuchs des Bundesligisten GWD Minden zwei Jahre Oberligaerfahrung gesammelt hat, zu seinem Stammverein zurück.
Ersetzen müssen die sechs neuen Spieler Alexander Busche und Marc Bode, die sich in untere Mannschaften des TV Verl verabschiedet haben, sowie Philipp Birkholz, der mit dem Handball aufhören will. „Wir haben dann drei Torleute sowie 16 Feldspieler und sind auch in der Breite gut aufgestellt“, erklärt Fröbel, der am liebsten gleich mit der Vorbereitung loslegen würde. Doch an diesem Punkt beginnen seine Sorgen. „Die Jungs haben für den Mai Hausaufgaben bekommen, um sich individuell fit halten zu können“, erklärt der Coach. Den eigentlich für Juni vorgesehenen Beginn des Mannschaftstrainings hat Fröbel wegen der Corona-Krise aber schon vorsorglich in den Juli verschoben. „Aber selbst ob wir dann anfangen können, steht ja noch in den Sternen.“
Einziger Vorteil der langen Zwangspause seit März für Fröbel: „Eigentlich sollten im Sommer endlich einmal alle unsere Spieler völlig verletzungsfrei sein.“ Doch bei Niklas Ottofrickenstein und Andre Westernstroer setzt der Verler Coach wegen ihrer Schulterprobleme schon einmal ein kleines und ein großes Fragezeichen. Er zählt die beiden deswegen nur zum erweiterten Kader, aus dem sich auch die 2. Mannschaft bedienen kann. Die ab sofort von Günter Warkus gecoachte Reserve tritt in der Kreisliga an und soll auf Dauer in die Bezirksliga aufsteigen, um ihrer Funktion als Bindeglied zwischen der engagierten Jugendabteilung und der ersten Mannschaft besser gerecht werden zu können.
