Handball: Beim großen Pfingstturnier des TV Verl macht sich die lange Coronapause zwar bemerkbar, doch alle sind froh, dass wieder etwas geht.
Von Ruben Voßhans
Verl (ru). „Es war einfach schön, nach der langen Coronapause endlich wieder das Pfingstturnier austragen zu können“, sagte Alicia Lippmann, Mitorganisatorin des Verler Handball-Cups, am Ende glücklich über den reibungslosen Verlauf der mittlerweile 14. Turnierauflage. Nach drei Jahren ging das über die Grenzen Deutschlands hinweg bekannte Handballturnier des TV Verl anno 2022 wieder in den drei Verler Sporthallen am Schulzentrum über die Bühne.
Ähnlich wie in den Jahren vor der Pandemie waren vor allem die niederländischen Nachwuchssportler zahlreich vertreten. Insgesamt gingen 24 Vereine mit 59 Mannschaften am Ölbach an den Start, davon waren 23 aus Holland und sieben vom Veranstalter TV Verl. Die SG Züri Oberland aus der Schweiz und Silkeborg IF aus Dänemark rundeten die internationale Turnieratmosphäre ab. Unterm Strich waren 700 Spielerinnen und Spieler – plus Trainer und Betreuer – in Verl am Ball.
Die Mannschaften aus Verl konnten bei ihrem Heimspiel sportlich gesehen insgesamt zufrieden sein. Die männliche A-Jugend (U19) belegte ohne viel Training den dritten Platz, während die A-Mädels (G19) mit dem letztjährigen Jugendbundesliga-Team – alle Mannschaften konnten mit ihrem „Altjahrgang“ antreten – ihrer Favoritenrolle gerecht wurden und jedes Spiel klar und deutlich gewannen.
Von Stefan Herzog
Verl (gl). Wenn im Freibad holländisch gesprochen und Handballtrikots gewaschen werden, wenn den Weg zur Sporthalle auf die Fingerkuppen gestützte Spieler mit ungewöhnlichen Aufwärmübungen versperren, wenn am Bratwurststand auf dem Schulhof holländische Feierlieder erklingen und an jeder bis dahin ruhigen Ecke Spiele nachbereitet oder vorbesprochen werden, dann ist man über Pfingsten bei den Verler Handballtagen gelandet.
Die vermittelten bei der 14. Auflage am Samstag und Sonntag den Eindruck, als hätte es die Corona-Zwangsabsagen in 2021 und 2020 nie gegeben. Maskenfrei, bei entspannter Stimmung genossen an die 700 Spielerinnen und Spieler (plus Trainer und Betreuer) aus vier Nationen und drei Altersklassen bei den Mädchen und Jungs den sportlichen Vergleich genauso wie das Gemeinschaftsgefühl als Mannschaft sowie den späteren Austausch mit anfänglichen sportlichen Konkurrenten bis hin zu neuen Freundschaften.
„Alle 60 Mannschaften sind gekommen. Jeder wurde von uns kontrolliert, ob er geimpft oder getestet ist. Aber natürlich kann niemand vorhersagen, ob hier jetzt etwas passiert“, sagte Uwe Weitzel vom Handball-Abteilungsvorstand des TV Verl.
Handball: Die A-Juniorinnen des TV Verl verpassen die Bundesliga.
Verl (gwi). Mit einem knappen 20:19 (13:12)-Sieg gegen den HSV Minden-Nord, aber durch eine klare 20:25 (8:15)-Niederlage gegen den Bergischen HC verpasste die weibliche A-Jugend des TV Verl die erneute Qualifikation für die Jugend-Bundesliga.
Das entscheidende Turnier in Everswinkel begann mit einem Zittersieg. Fast mit dem Schlusspfiff erzielte Mira Dargel den Siegtreffer. „Wir haben alles hineingelegt und waren mit dem Kopf voll da“, sagt TVV-Torfrau Ece-Nur Gencer. Trainer Ruben Voßhans kritisierte lediglich, dass sein Team im Angriff bisweilen den Faden verloren habe.
So lief es auf ein Endspiel gegen die Bergischen hinaus. Die hatten nach einem Sieg gegen Everswinkel 4:0 Punkte auf dem Konto, weil sie aus dem ersten Qualiturnier zwei Zähler mitgebracht hatten.
Von Stefan Herzog
Verl (gl). „Bevor wir es öffentlich gemacht haben, war das Turnier schon zur Hälfte ausgebucht. Jetzt sind wir längst komplett und täglich kommen für die einzelnen Mannschaften Nachmeldungen dazu.“
Für Jochen Kreft, Abteilungsvorstand der Handballer im TV Verl hat das starke Interesse am Verler Handball-Cup, dem internationalen Jugendturnier über Pfingsten, nach zwei Corona-Absagen in den Jahren 2020 und 2021 ganz eindeutig folgenden Grund: „Die Jungs und Mädchen wollen wieder raus; die wollen gegeneinander spielen, sich treffen, Party machen und einfach all das nachholen, worauf sie zwei Jahre lang verzichten mussten.“
So haben die Verler Organisatoren bereits 700 externe Anmeldungen für das gemeinsam mit dem Eurosportring aufgezogene Turnier erhalten. Zum ersten Mal stellt dabei die weibliche A-Jugend die größte Zahl an Mannschaften. „Davon kommen ganz viele Teams aus den Niederlanden“, so Kreft. So stellen die Holländer mit 24 Teams auch den größten Teil der Teilnehmer aus dem Ausland. Zudem kommen bei den insgesamt 60 teilnehmenden Mannschaften drei aus der Schweiz und eins aus Dänemark.
Verl (zog). Den direkten vorzeitigen Bundesligaaufstieg musste die weibliche Handball-A-Jugend des TV Verl gestern bereits nach der 20:24-Niederlage im ersten Spiel der DHB-Quali gegen Turnerschaft St. Tönis 1861 abschreiben.
Zwar müssen die Verlerinnen jetzt nachsitzen und können nicht am eigenen Pfingstturnier teilnehmen. Doch sie haben es am kommenden Wochenende (Tag und Ort stehen noch nicht fest), weiter selbst in der Hand, den einen freien Platz mit Siegen über den Bergischen HC und HSV Minden Nord noch zu erreichen.
Im zweiten Spiel holte das Team von Ruben Voßhans mit einer Aufholjagd nach 11:17-Rückstand beim 20:20 gegen Everswinkel noch einen Punkt.
Von STEFAN HERZOG
Verl (gl). „Diese Partie war sinnbildlich für die gesamte Saison“, verband Trainer Robert seine Analyse des letzten Spiels mit dem Gesamtfazit der Spielzeit 2021/22 in der Handball-Verbandsliga. Das fiel für den Trainer des TV Verl insgesamt positiv aus, so wie bei der spannenden Schlussphase vor knapp 400 Zuschauern am Samstag in der Verler Dreifachhalle: „Wenn unsere Quote stimmt, wenn wir uns an den Matchplan halten, dann haben wir Erfolg.“
Weil seine Spieler das gegen den TuS Brockhagen aber erst in den letzten 20 Minuten taten, war die 11:20-Hypothek aus der 37. Minute zu groß, um noch gegen den TuS Brockhagen zu gewinnen. Doch mit der Aufholjagd bis zum 26:28-Endstand weckten die Verler ihr Publikum, das aus vielen Aktiven bestand, die das Ende der Saison auf der Tribüne und im Hallenfoyer zelebrierten.
Vorher hatten knappe 100 lautstarke und mit Banner und Fahnen angereiste Anhänger aus Brockhagen den Ton auf der Tribüne angegeben, genauso wie die Spieler von Timo Schäfer unten auf dem Parkett. Bei seiner ersten Rückkehr nach Verl erwies sich der vor zwei Jahren zum TuS gewechselte Patrick Schmidt dabei immer wieder als eine unüberwindliche Wand für die Verler Angreifer.
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