Verl (zog). Jetzt gilt es, TV Verl. Die Ausgangslage vor dem Heimspiel gegen den Rangelften HSG Altenbeken-Buke ist für den auf dem Abstiegsrang 13 geführten Handball-Verbandsligisten klar. Das weiß auch Trainer Hubertus Neuhaus: „Wenn wir verlieren, dann ist der Kontrakt zum unteren Mittelfeld Geschichte. Dann holen wir die bei acht Punkten Rückstand nicht mehr ein. Bei einem Sieg und fünf Punkten Rückstand sieht das anders aus.“

So hat der seit sieben Wochen verantwortliche Hohelüchter-Nachfolger die Gäste aus dem Paderborner Land am vergangenen Sonntag beim 23:23 gegen Spradow beobachtet. „Da hieß es schon, dass viele Zuschauer nach Verl kommen sollen, um ihr Team zu unterstützen. Die wissen auch genau, um was es geht“, erwartet Neuhaus zwei bis in die Haarspitzen motivierte Mannschaften.

„Kämpfen ist eine Grundvoraussetzung, aber spielerisch muss ja auch was passieren“, sagt der Trainer. Fortschritte sieht Neuhaus in der Abwehrarbeit („Da stehen wir nicht mehr so schlecht, wie in der Hinrunde“). Doch im Angriff sieht er noch viel Arbeit. „Insgesamt ist das eine Herkulesaufgabe. Vor allem im Angriff kann man in vier Wochen nicht alles von links nach rechts drehen“, weiß der Trainer. „Da muss vieles automatisiert passieren. Deshalb verfällt die Mannschaft ja auch immer wieder in alte Muster: Es wäre schon ein Handballwunder, wenn eine Systemänderung in so kurzer Zeit klappt.“

Statt kulinarischer Genüsse werden dem TV Verl nur noch Henkersmahlzeiten vorgesetzt, sollte der Tabellenvorletzte (9:25 Punkte) nicht schleunigst in die Erfolgsspur finden. Am Samstag kommt der Verbandsliga-Elfte HSG Altenbeken/Buke (Anwurf 19 Uhr) und kann sich seinerseits im Erfolgsfall aus dem Abstiegskampf verabschieden. »Ich war am vergangenen Sonntag bei denen in der Halle. Da kam der Aufruf, dass möglichst viele Zuschauer zum wichtigen Spiel nach Verl mitreisen sollen«, erwartet TVV-Coach Hubertus Neuhaus einen top-motivierten Gegner.

Und wie sieht es bei seiner Mannschaft aus? »Abstiegskampf ist eine ganz widerliche Sache. Das macht niemandem Spaß. Nicht der Mannschaft, nicht dem Trainer und auch nicht dem Umfeld. Die Frage wird sein, ob wir damit umgehen können«, spürt nicht nur Neuhaus einen ungeheuren Druck. Davon muss sich der TV Verl am Samstagabend befreien, sonst wird es nichts mit dem fünften Heimsieg. Die Systemfrage, die Hubertus Neuhaus nach der Derbyniederlage in Harsewinkel aufgeworfen hatte, stellt sich diesmal wohl nicht. »Das wird sich automatisch ändern, denn Altenbeken ist ein ganz anderer Gegner. Statt mit einer offensiven 3:2:1 werden wir es mit einer rustikalen 6:0-Abwehr zu tun bekommen. Generell kann ich in vier Wochen das Rad aber auch nicht neu erfinden und werde die Mannschaft auch nicht von links auf rechts krempeln«, so der Coach, der zwar wieder auf die aus dem Skiurlaub zurückgekehrten Tim Reithage sowie Jan-Hendrik Schott zurückgreifen kann, jedoch von »schwierigen Trainingsbedingungen« spricht: Durch Verl rollt die Grippewelle.

Von unserem Redaktionsmitglied Stefan Herzog

Harsewinkel (gl). Das Rollenverhältnis im Handballkreis ist spätestens seit Samstagabend neu verteilt. Der 28:20 (16:11)-Derbysieg der TSG Harsewinkel über den TV Verl brachte nicht nur im Ergebnis klar zum Ausdruck, dass die Gastgeber in ihrem sechsten Verbandsligajahr dem langjährigen Platzhirschen endgültig den Rang abgelaufen haben.

Das lässt sich auch in der Tabelle ablesen, wo die Harsewinkeler nur noch nach oben schauen. Und als Vorletzter (hätte Hüllhorst nach klarer Führung nicht noch gegen Oberaden verloren, wäre der TVV auf den letzten Platz zurückgefallen) muss sich Handball-Verl ganz große Sorgen um den Klassenerhalt machen.

Gut 20 Minuten lang war die sehr faire Partie vor guter Kulisse von knapp 400 Zuschauern in der Harsewinkeler Dreifachhalle ausgeglichen. Mehrmals lagen die Gäste mit zwei Treffern vorne, weil sie ihre Chancen bis auf einen von Albert Kreismann vergebenen Strafwurf gut nutzten, während sich die TSG oft mit Latte oder Pfosten begnügte. Beim 10:10 in der 18. Minute war das Duell Dritter gegen Vorletzter zum letzten Mal ausgeglichen. Dann gelang dem TVV nur noch ein Treffer, war die Angelegenheit beim 16:11 zum Seitenwechsel schon entschieden.

Die Neuhaus-Sieben versuchte nach Wiederanpfiff, mit einer Manndeckung gegen Florian Bröskamp das auf Touren gekommene Angriffsspiel der TSG zu stören, ließ aber beste Gegenstoßchancen ungenutzt. Auch die Variabilität Harsewinkels (Jonas Kalter wechselte auf die linke Seite und langte richtig hin) und die Bank-Alternativen ließen den Abstand größer werden.

Am Abgrund zur Landesliga – TSG darf weiter vom Aufstieg träumen

Harsewinkel(WB). Es könnte für längere Zeit das letzte Derby in der Handball-Verbandsliga zwischen der TSG Harsewinkel und dem TV Verl gewesen sein. Während sich die TSG nach dem 28:20 (16:11)-Heimerfolg weiter in Richtung Oberliga orientieren darf, muss der TVV den Abstieg in die Landesliga fürchten.

Neben der eigenen Niederlage drückt der Sieg von Konkurrent Porta Westfalica mächtig aufs Gemüt der Verler. Das rettende Ufer ist bereits drei Punkte entfernt. Immerhin bringt Hüllhorst eine 26:24-Führung in Oberaden nicht ins Ziel und unterliegt noch mit 26:27. Bereits ein Remis hätte der HSG gereicht, um den TVV auf den letzten Platz zu schicken.

Auf Seiten der Gäste gibt es vieles zu analysieren, entsprechend lange fällt nach der Partie das Gespräch zwischen Trainer Hubertus Neuhaus und Obmann Andreas Guntermann aus. »Punkt eins: Wir haben eine zu hohe Quote an individuellen Fehlern. Punkt zwei: ein Rückfall in immer die gleichen Fehler. Wir spielen ein Konzept, das nicht funktioniert«, fasst Neuhaus seine Eindrücke zusammen. Auf Nachfrage erklärt der 54-Jährige, dass Verler Spiel sei immer noch auf Fabian Raudies und Thomas Fröbel zugeschnitten. »Die sind aber nicht mehr da. Ich bin jedoch offenbar der einzige, der das Spielkonzept verändern will, auch wenn das während der laufenden Meisterschaft wahnsinnig schwierig ist. Wenn die Mannschaft aber so weiterspielen will, dann geht es schnurstracks in die Landesliga«, so Neuhaus.

Deutlich besser ist die Laune auf der anderen Seite: »Wir haben uns Chancen für 50 Tore herausgespielt. Aber der Arm war in einigen Phasen zu locker, da hat die Ernsthaftigkeit gefehlt«, sagt TSG-Trainer Manuel Mühlbrandt.

Von unserem Redaktionsmitglied Stefan Herzog

Kreis Gütersloh (gl). Ihre Einschätzung zu Chancen und Erwartungen vorm Kreisderby der Handball-Verbandsliga (siehe unten stehenden Text) geben die Trainer Manuel Mühlbrandt (TSG Harsewinkel) und Hubertus Neuhaus (TV Verl) ab, indem sie folgende Satzanfänge beenden.

Wir gewinnen das Derby, wenn ... Manuel Mühlbrandt: „...meine Mannschaft den Gegner von der ersten Sekunde an maximal ernst nimmt und respektiert. Und wenn wir unsere Sicherheit und unser Selbstvertrauen aufs Parkett bringen und eine gute Torwartleistung haben.“ Hubertus Neuhaus: „...wir besser spielen als Harsewinkel. Nein, im Ernst, wir müssen schon über uns hinauswachsen. Ich denke nicht, dass sie uns irgendwie unterschätzen. Darauf könnten wir hoffen, wenn der Gegner 100 Kilometer entfernt ist und nur auf die Tabelle guckt, aber nicht in einem Derby. Harsewinkel muss auch gewinnen und hat leider nichts zu verschenken.“

Die Stärken des Gegners sind... Manuel Mühlbrandt: „...Verl ist momentan unberechenbar, wie ein angeschlagener Boxer. Sie haben nichts zu verlieren, können nur gewinnen und wollen uns gern in die Suppe spucken.“ Hubertus Neuhaus: „...die TSG hat eine sehr eingespielte Mannschaft, die sehr variabel in der Abwehr ist und schnell spielt.“

Auswärts noch punktloser TV Verl bei Verbandsliga-Aufstiegskandidat TSG Harsewinkel

Harsewinkel/Verl(WB). Geht es nach den Ausgangssituationen bei der TSG Harsewinkel und dem TV Verl vor dem Derby in der Handball-Verbandsliga am Samstagabend um 19.15 Uhr, dann muss die Partie gar nicht erst angepfiffen werden. Doch es ist genau diese klassische David-gegen-Goliath-Situation, die schon oft genug Grundlage für eine sportliche Märchengeschichte gewesen ist.

Auf der einen Seite der Tabellendritte aus Harsewinkel. Personell bestens aufgestellt und mit der Chance, sich für die Woche der Wahrheit mit drei direkten Duellen gegen unmittelbare Aufstiegskonkurrenten eine exzellente Position zu verschaffen. Auf der anderen Seite der auswärts noch punktlose Tabellenvorletzte aus Verl, der froh sein muss, wenn er eine auch nur annähernd konkurrenzfähige Mannschaft auf das Parkett bringen kann.

Richtig schmecken tut diese Gemengelage vor allem Manuel Mühlbrandt nicht. »Für uns ist das eine extrem schwierige Situation«, sagt der TSG-Spielertrainer und hebt mit Verweis auf das Hinspiel warnend den Zeigefinger. »Auch damals waren wir der Favorit und haben uns sehr schwer getan. Wenn wir fokussiert sind, können wir uns eine Riesenchance aufbauen. Darüber müssen sich die Jungs im Klaren sein«, appelliert »Mühle«, der das Derby für beide Mannschaften als richtungsweisend ansieht. »Verl braucht die Punkte für den Klassenerhalt, wir wollen uns oben festsetzen. Dafür benötigen wir Disziplin und keine Heber oder Dreher. Oberste Priorität hat der Mannschaftserfolg«, so Mühlbrandt, der wieder auf den zuletzt gesperrten Malik St. Claire zurückgreifen kann und auch auf die Unterstützung durch Torhüter Johnny Dähne hofft.

Schwache erste Halbzeit führt zu Verls schmerzhaften Schlappe

Verl (WB). Im Foyer der Sporthalle verfolgen Thilo Vogler und Thomas Fröbel gespannt und besorgt zugleich die noch nicht beendeten Spiele der Abstiegskonkurrenten. Beide stöhnen leise auf, als die Endergebnisse schließlich vorliegen: Während ihr TV Verl gegen die HSG Spradow zuvor eine bittere 22:24 (8:15)-Pleite einstecken muss, punkten die mitgefährdeten Teams HSG Hüllhorst, HSG Westfalica Porta und HSG Altenbeken dann allesamt.

»Die Punkte fahren dahin. Auch heute haben wir uns wieder selber bestraft«, seufzt Hubert Neuhaus, der bekümmerte Trainer des auf den vorletzten Tabellenplatz abgerutschten heimischen Handball-Verbandsligisten. Der TVV knüpft gegen Spradow zunächst nahtlos an seine desaströse Vorstellung in Rödinghausen an. Die Folge: Eine katastrophale erste Halbzeit, weil die Gastgeber mal wieder mit ihren Chancen schludrig umgehen. Sieben Treffer Rückstand sind schon eine hohe Hypothek. »Leider musste ich zu oft auf der falschen Seite drücken«, bedauert der für die Toranzeige zuständige Martin Görlich. Zuschauer Herbert Quandt, der viele Jahre am Verler Zeitnehmertisch saß, hat nach den ersten 30 Minuten die Hoffnung aufgegeben. »Der Drops ist gelutscht, die Landesliga lässt grüßen«, prophezeit Quandt.

Ganz gelutscht ist der Drops allerdings noch nicht, wenngleich der TVV nach der Pause weiterhin lange Zeit mit sechs, sieben Toren zurückliegt. Weil dann aber endlich auch Andre Hesse trifft, keimt wieder Hoffnung auf: Verl kommt in der Schlussphase sogar bis auf 21:22 heran – und steht am Ende doch mit leeren Händen da.

Verl (zog). Verbandsliga-Kellerkind TV Verl hat es zum Anpfiff des Heimspiels gegen die HSG TuS/EK Spradow nicht geschafft, die Verunsicherung aufgrund der letztwöchgen Abfuhr abzulegen. So war die schwache erste Halbzeit eine zu große Hypothek, um die 22:24 (8:15)-Niederlage trotz Aufholjagd noch abzuwenden.

Weil Hüllhorst beim 18:18 gegen Hahlen punktete, liegen die Verler bei neun Pluszählern nun gleichauf mit dem Schlusslicht. „Das war komplette Verunsicherung in Tüten. Kein Selbstvertrauen und schlechte Abschlüsse“, bilanzierte TVV-Trainer Hubertus Neuhaus die erste Halbzeit, in der sein Team mit 0:3, 3:6, 4:9 und dann vorentscheidend mit 6:13 und 7:15 in Rückstand lag. Neuhaus hatte von den drei Neuzugängen lediglich mit Hristijan Talevski begonnen. Der zweite Mazedonier, Kristijan Kostovski, saß nur für den Notfall bereit. Der groß gewachsene ukrainische Rückraumspieler Dmytro Bruy bekam in der dramatischen Schlussminute die Order, sich bereit zu machen. Doch da kamen die Verler nicht mehr in Ballbesitz. „Ich kann nicht erwarten, dass er unser Spiel ordnet, wenn er noch gar nicht integriert ist“, begründete Neuhaus.

Im ersten Durchgang nahmen die Verler Spradows Haupttorschützen Daniel Danowsky mit einer Manndeckung aus dem Spiel. Doch die Mitspieler, besonders Kreisläufer Frederik Iffland, freuten sich über die Räume.

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