Ausfall von Löbig ist nicht zu kompensieren
Netphen (dh). Mit nur einer Auswechselspielerin an Bord mussten die Oberliga-Handballerinnen des TV Verl am Sonntagnachmittag zum Tabellenzweiten TVE Netphen reisen – und waren bei der 22:35 (12:20)-Niederlage folgerichtig chancenlos.
»Die Zahlen täuschen nicht«, sagte TVV-Trainer Falk von Hollen, der durch den Ausfall von Josi Löbig (Magen-Darm-Grippe) improvisieren musste. In der Abwehr brachten die 5:1- und 3:2:1-Deckungsvarianten nicht den gewünschten Erfolg, da die Gastgeber immer wieder Lösungen fanden. »Wir haben dann relativ schnell eingesehen, dass wir damit nichts reißen können und auf 6:0 umgestellt«, sagte Falk von Hollen. Das brachte im hinteren Bereich zwar die gewünschte Ruhe ins Verler Spiel, dafür herrschte vorne Flaute. »Gleich in den ersten fünf Minuten haben wir zwei hundertprozentige Chancen nicht genutzt. Statt 4:2 hieß es dann 5:1«, so von Hollen. Netphen setzte sich schnell weiter ab und kam vor allem über die erste Welle zu einfachen Toren.
»Wir haben viele Gegenstöße bekommen, das hat sich durch das gesamte Spiel gezogen. In der zweiten Habzeit haben auch die Kräfte nachgelassen«, sagte Falk von Hollen. Nach der dritten Niederlage in Folge und nur einem Sieg aus den vergangenen sechs Partien müssen die Verlerinnen nun sogar aufpassen, dass sie nicht in Abstiegsgefahr geraten.
TV Verl: Stüker - Hayn (9), Habig (1), Blumenfeld (1), Laker (1), Niklaus (3), Werneke (2), Zimmermann (5).
Von unserem Redaktionsmitglied Stefan Herzog
Verl (gl). Die Handball-Zweitligisten haben ihren am Freitag begonnenen „Zwergenaufstand“ beim zweiten Handball-Salming-Cup des TV Verl erfolgreich fortgesetzt. Im Finale des vom gleichnamigen schwedischen Sport-Ausrüster gesponsorten Cups besiegte Zweitliga-Spitzenreiter Bergischer HC mit dem TV Emsdetten das Überraschungsteam des Turniers mit 32:30 (15:19).
Obwohl auch dem Sieger, der in der zweiten Halbzeit seinen deutlich größeren Kader erfolgreich zum Tragen brachte, die Anstrengung von drei Spielen in drei Tagen anzumerken war, wurde das Endspiel dem Anspruch als krönender Abschluss gerecht.
Dafür sorgte auch Emsdetten, das lange in Führung lag. Auch nach einem Drei-Tore-Lauf des designierten Erstligisten vom 19:21 zum 22:21 kämpften sich die vom einstigen Versmolder Holger Krimphove als Co-Trainer betreuten Emsdettener zurück. Ein klasse Spiel machte im Tor der einst auch für den TV Verl parierende Konstantin Madert. Vergebene Chancen sorgten in der Schlussphase für die Entscheidung.
So kann’s gehen bei einem Vorbereitungsturnier: Nachdem die beiden schwedischen Teams ihre Spiele am Samstag verloren hatten, wäre es am Sonntag zum Schweden-Duell Redbergslids gegen Hammarby gekommen. Da die internationalen Gäste natürlich vor allem auch nach Verl gekommen waren, um gegen deutsche Mannschaften zu testen, erreichten die skandinavischen Trainer am Samstagabend in Absprache mit den anderen Übungsleitern und den Organisatoren, dass der Spielplan geändert wurde. Die Zuschauer kamen damit um das Duell Lemgo – Nettelstedt.
Entscheidung in Unterzahl: Schweden von Redbergslids IK ziehen gegen Lübeck-Schwartau ins Halbfinale ein
Verl (WB). Titelverteidiger MT Melsungen ist bereits im Viertelfinale des Salming-Cups gescheitert und muss nun am Samstag im »B-Turnier« um den Sportlife-Cup antreten. Ohne seine deutschen EM-Teilnehmer Julius Kühn, Tobias Reichmann, Finn Lemke sowie den kroatischen Nationalspieler Marino Maric unterlag das Bundesliga-Topteam der schwedischen Mannschaft von Hammarby IF HF am späten Freitagabend mit 33:38 (16:17).
»Hammarby war ein unangenehmer Gegner. Trotzdem darf es uns nicht passieren, dass wir so viele Gegentore bekommen. In der Abwehr hat gar nichts gestimmt«, sagte Co-Trainer Heiko Grimm, der seinen »Chef« Michael Roth vertrat. Grimm standen nur acht Feldspieler zur Verfügung, an diesem Samstag sollen jedoch zwei Akteure nachreisen. Dabei wird es sich jedoch nicht um EM-Teilnehmer handeln, die einen Sonderurlaub erhielten.
Zuvor konnte sich der schwedische Erstligist Redbergslids IK durch einen 32:30 (15:16)-Erfolg über den Tabellendritten der 2. Bundesliga, den VfL Lübeck-Schwartau, für das Halbfinale um den Salming-Cup am Samstag qualifizieren.
Überraschung beim Salming-Cup: Lemgo und Lübbecke verlieren
Verl(WB). Schon nach dem ersten Tag des Salming-Cups steht fest: Das Finale an diesem Sonntag wird auf jeden Fall ohne die teilnehmenden ostwestfälischen Handball-Bundesligisten stattfinden – beide scheitern an Klubs aus der 2. Liga.
Erst unterliegt der TBV Lemgo dem TV Emsdetten mit 24:29 (12:13), dann erwischt es auch den TuS N-Lübbeke mit einer 26:27 (12:13)-Niederlage gegen den Bergischen HC. »Es läuft wohl darauf hinaus, dass Lübbecke und Lemgo nur in das Endspiel um den B-Pokal einziehen, was ich keinesfalls negativ sehe«, sagt Andreas Guntermann, der Abteilungsleiter des ausrichtenden TV Verl. Dass der Bergische HC das Halbfinale erreicht hat (ohne vier internationale Stars, die noch bei der Europameisterschaft im Einsatz sind), ist zumindest für Guntermann keine Überraschung: »Denn der BHC ist für mich ein Erstligist!«
Findet auch Aaron Ziercke, Lübbeckes Coach. »Wir haben heute gegen eine gute und clevere Mannschaft den Kürzeren gezogen. Das Spiel hat uns aber weitergeholfen, weil wir jetzt wissen, wo wir uns noch verbessern müssen«, kommt für Ziercke der Salming-Cup als Vorbereitung auf die Fortsetzung des Bundesliga-Saison gelegen. Der BHC verdankt diesen Sieg vor allem dem enorm wurfgewaltigen Fabian Gutbrod, der acht Treffer erzielt und gegen dessen Raketen-Würfe selbst Top-Torhüter meistens machtlos sind.
Von unserem Redaktionsmitglied Stefan Herzog
Verl (gl). Mit einer großen Überraschung endeten die beiden Auftaktspiele des zweiten Handball-Salming-Cups gestern Nachmittag in Verl.
Sowohl Vorjahresfinalist TBV Lemgo als auch Erstligaaufsteiger TuS N Lübbecke bei seiner Cup-Premiere mussten sich ihren Gegnern aus der zweiten Liga geschlagen geben und können damit nur noch am Sonntag das Finale des als Sportlife-Cup firmierenden B-Turniers erreichen. Dazu müssen beide aber erstmal ihre heutigen Partien gewinnen.
„Lemgo ärgern“, hatte Holger Krimphove, einst in Versmold als Spieler aktiver und jetziger Co-Trainer des TV Emsdetten, als Ziel für das Auftaktspiel des Cups ausgegeben. Dass dies mit 29:24 (13:12)-Toren eindrucksvoll gelang, hätte der Vertreter des fast zeitgleich als Trainer der tschechischen Nationalmannschaft in Kroatien geforderten Cheftrainers Daniel Kubes aber wohl selbst nicht gedacht. Dabei hatte der Zweitligazehnte gegen den Erstliganeunten die ersten sieben Minuten komplett verpennt, mit 0:4 hinten gelegen und sich erst dank der Steigerung des ehemaligen Verlers Konstantin Madert im Tor bis zur 15. Minute wieder auf 8:8 herangekämpft.
Verl (zog). „Jetzt haben wir vielleicht am Sonntagmittag ein Endspiel der beiden regionalen Erstligisten um den Sportlife-Cup. Das fände ich richtig gut.“ Andreas Guntermann, Handballobmann im TV Verl und federführend bei der Organisation des Salming-Cups, nahm die Auftaktniederlagen des TBV Lemgo und des TuS N Lübbecke gelassen. „Mittags ist ist die Halle voll, weil vorher die beiden Endspiele der Mini-WM stattfinden. Da ist dann richtig gute Stimmung.“
Auch mit der Zuschauerzahl von mehr als 400 am Freitag war der Verler Handballmacher und Antreiber zufrieden. „Es waren weniger als im Vorjahr, aber da hatten wir die Mini-WM ja am Freitag und dadurch viele Eltern auf der Tribune.“ Das Niveau, das die sechs deutschen Erst- und Zweitligisten sowie die beiden schwedischen Erstligisten aufs Parkett brachten, war ungemein hoch. Es ging zur Sache, es wurde auch hektisch, wie in der Schlussphase der Partie Nettelstedt – Bergischer HC, als der Erstligist mit einer offenen Manndeckung bei 26:27-Rückstand noch versuchte, den Ausgleich zu erzielen und der Gegner den Sieg hart an der Grenze zur Spielverzögerung über die Zeit brachte.
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