TSG Harsewinkel und TV Verl könnten die Handball-Verbandsliga vorzeitig verlassen


Die Ausgangslage ist klar: der TV Verl hat den Klassenerhalt in der Handball-Verbandsliga nicht mehr selbst in der Hand. Auch ein Sieg am Samstagabend (18.30 Uhr) beim Tabellendritten SuS Oberaden könnte zu wenig sein, wenn die HSG Hüllhorst (gegen Bergkamen) und die HSG Porta Westfalica gegen Rödinghausen) an diesem Wochenende ihre Heimspiele gewinnen. »Man muss die Dinge realistisch betrachten. Dass wir Hüllhorst noch einholen, halte ich für utopisch«, geht TVV-Trainer Hubertus Neuhaus fest davon aus, dass die HSG spätestens im letzten Heimspiel gegen ersatzgeschwächte Nettelstedter den noch fehlenden Sieg einfahren wird. »Bei Porta bin ich mir da nicht so sicher. Gut möglich, dass sie keinen Punkt mehr holen«, hat Neuhaus den noch drei Zähler besser notierten Tabellenzwölften als Hauptgegner ausgemacht. Zumal die Verler im Gegensatz zu Hüllhorst den direkten Vergleich mit Porta Westfalica zu ihren Gunsten entschieden haben.

Ob die Rechnung aufgeht, ist allerdings ungewiss. Zumal Oberaden den Verlern die Punkte nicht freiwillig überlassen wird, da der SuS bei einem Harsewinkeler Ausrutscher selbst noch aufsteigen kann. Neuhaus hofft indes auf den »LIT-Effekt«, beim damaligen Tabellenführer holte sein mit dem letzten Aufgebot angetretenes Team Mitte März ein Remis. »Die Leistungsfähigkeit meiner Mannschaft gleicht einer Wundertüte. Wir sind so inkonstant, dass wir nach dem Desasterspiel in Hüllhorst jetzt auch wieder ein gutes Spiel machen können«, so der TVV-Coach. Neben den langzeitverletzten Frederic Trapphoff, Thomas Fröbel und Niklas Ottofrickenstein ist auch für Tim Reithage (Muskelfaserriss im Oberschenkel) die Saison beendet.

Verl (zog). Ist die Auswärtspartie beim Aufstiegskandidaten SuS Oberaden für Tabellenschlusslicht TV Verl auf absehbare Zeit das vorletzte Verbandsligaspiel oder der Auftakt zum unwahrscheinlichen, aber nicht unmöglichen Handballwunder?

„Zu 95 Prozent abgestiegen“, bilanzierte Trainer Hubertus Neuhaus nach der bitteren Niederlage und der nun schlechteren Vergleichsbilanz in Hüllhorst. Was andererseits aber auch heißt, dass es noch eine kleine Chance auf den zumindest vorletzten Platz und damit eine Relegation gibt. Und die wollen die Verler bei aktuell 13:35-Punkten nutzen.

„Ein Zähler in Oberaden und ein Sieg im letzten Saisonspiel in eigener Halle gegen Bergkamen“, rechnet Neuhaus vor und hat dabei vor allem im Blick, die jetzt mit 16:32 Punkten auf dem drittletzten Rang geführte HSG Porta Westfalica noch abzufangen. „Das sind zwar drei Punkte Abstand, aber dass wir Hüllhorst noch abfangen, halte ich aufgrund deren Restprogramm und dem verlorenen direkten Vergleich für unmöglich“, sagt Neuhaus.

Verl (zog). „Zu 95 Prozent sind wir gestern abgestiegen“, gab sich Hubertus Neuhaus, Trainer des TV Verl, einen Tag nach der 16:27 (9:12)-Niederlage bei der nun mit zwei Punkten Vorsprung auf den vorletzten Rang gekletterten HSG Hüllhorst keinen Illusionen bezüglich Verbleib in der Handball-Verbandsliga hin.

Die Verler vergaben durch die ernüchternde Schlappe die erst vor wenigen Tagen entstandene Aussicht auf ein Relegationsspiel der Vorletzten. Denn durch den eklatanten Einbruch nach der Pause verspielte das Neuhaus-Team auch den direkten Vergleich. Der war nach dem Hinrundensieg mit acht Toren Unterschied eigentlich eine Bank.

„Es war ein Sechs-Punkte-Spiel, in dem wir mit fliegenden Fahnen untergegangen sind“, machte der Trainer vor allem die Nerven für die schlimme Klatsche verantwortlich.

„Es war allen klar und ist immer wieder besprochen worden, dass dieses Spiel nicht durch handballerische Qualität, sondern durch Einsatz Willen, Cleverness und vor allem den Glauben an die eigene Stärke entschieden wird“, sagte Neuhaus. Genau das fehlte den Gästen, als nach lange ausgeglichener erster Halbzeit die Hüllhorster mit Dampf aus der Kabine kamen und beim TVV kollektiv nichts mehr klappte. „Da sah man die Angst, waren wir zu zurückhaltend, bis gar nichts mehr klappte“, schilderte Neuhaus. Dabei versuchten es die Verler mit verschiedenen Abwehr- und Angriffsvarianten – vergeblich.

Hüllhorst (dh). Das war’s dann wohl: Wenn kein Handball-Wunder mehr geschieht, dann wird sich der TV Verl nach dieser Saison aus der Handball-Verbandsliga verabschieden müssen. Im Kellergipfel beim bis dato punktgleichen Schlusslicht HSG Hüllhorst kassierten die Verler am Samstagabend eine krachende 16:27 (9:12)-Niederlage. Viel schlimmer noch: der TVV hat damit auch den direkten Vergleich verloren, das Hinspiel war mit 26:18 gewonnen worden. Drei Punkte in den verbleibenden zwei Partien aufzuholen, zumal es gegen die Spitzenteams aus Oberaden und Bergkamen geht, dürfte für die Verler unmöglich sein.

»Wir sind zu 95 Prozent abgestiegen«, sieht auch TVV-Trainer Hubertus Neuhaus die Dinge realistisch. Seine Mannschaft erwischte einen völlig gebrauchten Tag, konnte im Duell zweier verunsicherter Mannschaften aber zumindest die erste Hälfte noch offen gestalten. Hüllhorst legte die Nervosität dann aber immer mehr ab, zeigte den größeren Willen und Glauben. »Bei uns hat hingegen nix mehr funktioniert. Wir haben vorne keine Lösungen gefunden und hinten die Abwehr nicht stabil bekommen«, sagte Neuhaus, der alle möglichen Formationen durchprobierte.

Während sich Hüllhorst in einen Rausch spielte, wurde es auf Verler Seite immer schlimmer. »Was in der zweiten Halbzeit passiert ist, kann man nicht erklären. Das war wie ein Horrorfilm, der in Zeitlupe an einem vorbeizieht«, so der Verler Coach. Einmal mehr enttäuschte der Rückraum auf ganzer Linie, kurz vor Schluss verletzte sich auch noch Tim Reithage. Für den Kreisläufer dürfte die Saison vorzeitig beenden sein.

TV Verl: Schmidt - Busche, Kreismann (5/3), Zanghi, Hesse, Bruy (2), Reithage (1), Erichlandwehr, Wiese, Bode (1), Schott (4/2), Jogereit, Vogler (3).

Verl (zog). Dem TV Verl winkt plötzlich die Möglichkeit, die Handball-Verbandsliga auch als Tabellenvorletzter über eine Relegation zu erhalten.

Am Mittwoch haben Oberligist HSG Augustdorf Hövelhof und der abstiegsgefährdete Drittligist TBV Lemgo II bekanntgegeben, als Team HandbALL Lippe zu kooperieren. Angestrebt ist die dritte Liga, gespielt wird in der Augustdorfer Witex-Halle. Durch die Kooperation wird ein Oberligaplatz frei, beim Klassenerhalt des Lemgoer Drittligateams sogar zwei, wodurch die zwei Tabellenzweiten der Verbandsligen in den Genuss einer Aufstiegsrelegation kämen. Für Verl ist klar, dass sie die Relegations-Chance (vermutlich gegen PSV Recklinghausen) bekommen, wenn sie 13. bleiben.

Voraussetzung dazu ist ein Sieg bei der punktgleichen HSG Hüllhorst am Samstag. „Das ist ein Sechs-Punkte-Spiel. Da müssen wir unabhängig von allen Szenarien gewinnen. Sonst ist alles andere hinfällig“, sagt TVV-Trainer Hubertus Neuhaus. Durch den Hinrundensieg über Hüllhorst (nach dem Sören Hohelüchter seinen Rücktritt vom Traineramt erklärte) reicht den Verlern ein Unentschieden, um im direkten Vergleich vorne zu sein. Dann heißt es, Platz 13 in Oberaden und gegen Bergkamen zu behaupten oder sogar den Zwölften Porta-Westfalica noch abzufangen.

Sicher ist bereits, dass die Tabellenvorletzten der beiden Verbandsliga-Staffeln nicht direkt absteigen, sondern ein Relegationsspiel um den Klassenerhalt bestreiten werden. Aktuell nimmt der TV Verl in der Staffel 1 diesen Platz ein, punktgleich mit Schlusslicht HSG Hüllhorst. Beide Teams treffen morgen Abend in Hüllhorst (Anwurf 19.15 Uhr) aufeinander. »Das ist ein Sechs-Punkte-Spiel«, sagt TVV-Trainer Hubertus Neuhaus, der bei drei Zählern Rückstand auf Porta Westfalica auch den direkten Ligaverbleib noch nicht abgeschrieben hat.

Zunächst einmal liegt der Fokus aber klar auf der Partie in Hüllhorst. »Es macht überhaupt keinen Sinn, hin und her zu rechnen. Das ist der falsche Ansatz. Wenn wir in Hüllhorst verlieren, hilft uns das alles nicht weiter«, sagt der Coach, der zu Beginn der Woche noch arg an der bitteren 24:26-Heimpleite gegen Hahlen zu knabbern hatte. »Wir hatten nicht unseren besten Tag und die Schiedsrichterleistung hat uns in den letzten zehn Minuten auch nicht weitergeholfen. Dennoch hat nicht die bessere, sondern die abgezocktere Mannschaft gewonnen«, blickt Neuhaus zurück.

Von unserem Redaktionsmitglied STEFAN HERZOG

Verl (gl). Aufgebrachte Fans und Funktionsträger des TV Verl an der Tribünenbrüstung, enttäuschte Spieler auf der Bank: Auf dem Hallenboden hockte Torwart Patrick Schmidt und nahm den Kopf immer wieder in beide Hände. Nach der 24:26 (10:13)-Heimniederlage gegen den TSV Hahlen sah es in der Verler Dreifachhalle nach Abstieg aus der Handball-Verbandsliga aus.

Doch das Team von Trainer Hubertus Neuhaus hat in den drei verbleibenden Saisonspielen weiter die Chance, auch 2018/19 in der fünfthöchsten Klasse zu spielen. Die Schlinge hat sich allerdings merklich zugezogen.

Für die Verler Bitterkeit hatten mit einigen umstrittenen Entscheidungen – vor allem in den Schlussminuten – die schon viele Jahre auf Verbands- und Oberligaebene pfeifenden Schiedsrichter Borutta/Brünger gesorgt. Bitter war die Heimniederlage auch, weil die Verler nach schwacher erster Halbzeit die Partie mit einer starken Aufholjagd scheinbar in den Griff bekamen und ihr Plan, den Gegner mit frischen Spielern aufgrund vieler Wechsel müde zu laufen, aufzugehen schien.

Mit der Sprunggelenksverletzung des sechsfachen TSV-Torschützen Luca Höltkemeier begann die Verler Aufholjagd. Die war beim Stand von 16:21 (44. Minute) aber auch bitter nötig, denn die im Angriff viel zu harmlosen und in der Abwehr immer wieder ausgespielten Gastgeber wären sonst mausetot gewesen. Stattdessen feuerte der Tabellenvorletzte, der ab Minute 44 mit Thilo Vogler (Finger) ebenfalls auf einen wichtigen Spieler verzichten musste, gleich sechs Lebenszeichen in Serie ab und lag nach 49:30 Minuten mit 22:21 vorne. Der im Vorjahr noch als Trainer der Hahlener Frauenmannschaft in Verl siegreiche Marc Pohlmann setzte nun auf Erfahrung durch seinen Bruder Jan und durch den nun auch im Angriff eingesetzten langjährigen Verbandsliga-Toptorjäger Henrik Thielking.

Nicht eingeplante 24:26-Pleite des TV Verl vergrößert die Abstiegssorgen erheblich

Verl(WB). Gegensätzlicher können die Bilder am Samstagabend in der Verler Sporthalle kaum sein. Während die Spieler des TSV Hahlen im Kreis hüpfend den Klassenerhalt in der Handball-Verbandsliga feiern, sitzt TVV-Torhüter Patrick Schmidt nach der bitteren 24:26 (10:13)-Niederlage geschlagen am Boden.

Auf der Tribüne machen einige Krakeeler, die offensichtlich ihre gute Kinderstube vergessen haben, ihrem Unmut gegenüber dem Schiedsrichtergespann Hartmut Borutta/Bernd Brünger vom TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck Luft. Sie sehen in den Unparteiischen die Hauptschuldigen für die möglicherweise folgenschwere Pleite. »Klar sind wir in einigen Szenen benachteiligt worden, aber das trifft nicht den Punkt. Wir haben nicht wegen den Schiedsrichtern verloren«, macht TVV-Trainer Hubertus Neuhaus unmissverständlich klar und erstickt eine auch kaum zielführende Diskussion somit im Keim.

Denn es ist die Verler Mannschaft selbst, die sich die Niederlage einbrockt und drei Spieltage vor Schluss weiter die schwere Hypothek eines Drei-Punkte-Rückstands auf die HSG Porta Westfalica und den damit verbundenen rettenden zwölften Platz mit sich herumschleppt. Neuhaus redet sich in Rage und wird immer lauter, als er den Rückfall in längst vergessen geglaubte Zeiten anprangert. »Da kommt der Kack wieder aus der Klamottenkiste, da kann ich mich fürchterlich drüber aufregen«, kritisiert der Coach, dass sich seine Mannschaft erneut im erfolglosen Spielsystem seines Vorgängers Sören Hohelüchter aus der missratenen Hinserie übt.

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