Handball: Frauen Oberligist TV Verl kommt beim 30:39 gegen den Favoriten trotz der hohen eigenen Trefferzahl nicht für einen Erfolg in Frage
An Bad Salzuflen hängengeblieben

Von Gregor Winkler

Verl. Es war das alte Gedankenspiel: „30 Tore, damit gewinnst du wahrscheinlich 80 Prozent deiner Spiele“, vermutete Hendryk Jänicke, Trainer der Handballfrauen des TV Verl. Wenn aber, wie beim 30:39 (11:17) des TVV gegen Handball Bad Salzuflen, jedes Tor mühsam und langwierig erarbeitet werden muss, während der Gegner locker und leicht die Bälle versenkt, dann bleiben am Ende eben trotz der vermeintlich hohen Ausbeute keine Punkte hängen.

Jänicke war ein bisschen sauer und auch ratlos: „Wir hatten überhaupt keinen Zugriff im eins gegen eins. Vorne war das völlig kopflos“, klagte er. Nach fünf Minuten lag sein Team mit 0:4 hinten – zwei Treffer fielen per Siebenmeter. Das erste eigene Tor gelang kurz vor Ablauf der siebten Spielminute. Warum diese Ladehemmung? „Wir spielen klare Auslösehandlungen, die wir kennen, und dann vergessen wir zu kreuzen, oder spielen den Rückpass nicht. Wir waren mental überhaupt nicht auf der Höhe“, bemerkte der Coach.

Verl (zog). Fünf Wochen nach der knappen Auswärtsniederlage in Hahlen tritt Frauenhandball-Oberligist TV Verl wieder zu einem Meisterschaftsspiel an. In eigener Halle empfängt des Team des zum Dezember ausscheidenden Trainers Hendryk Jänicke am Samstag um 17 Uhr den Tabellenzweiten Handball Bad Salzuflen.

Die Zeit genutzt haben das TVV-Trainerduo Jänicke/Ruben Voßhans zum einen, um die zu Beginn der Herbstpause von ihrer Weltreise zurückgekehrte Chiara Zanghi wieder an die Teamabläufe heranzuführen. Zudem wurden mit Erkenntnissen aus gemeinsamen Videostudien Trainingsschwerpunkte gesetzt, vor allem in der Abwehr, aber auch mit Zanghi in der Angriffsmitte. „Wir wollen variabler werden“, sagt Jänicke.

Verl (cas). Als Margret Pollmeier vor 21 Jahren im Vorstand debütierte, zählte der TV Verl noch 3500 Mitglieder. Auch in den Jahren danach blieb die beeindruckende Zahl stabil, abgesehen von kleineren Schwankungen nach unten. Doch jetzt hat es einen fast schon dramatischen Absturz gegeben: Nachdem die Mitgliederzahl Ende 2020 erstmals unter 3000 (2900) geschrumpft war, muss der TVV mit aktuell nur noch 2700 „Turnern“ einen weiteren Verlust verkraften.

„Das ist ein Rückgang von 8,4 Prozent. Dennoch sind wir weiterhin der größte Sportverein im Kreis“, erläuterte der für die Finanzen zuständige Matthias Kordtokrax auf der Jahreshauptversammlung, die am Mittwoch ausnahmsweise im kleineren Rahmen stattfand.

„Ein Verein definiert sich nicht über Wachstum, sondern über Qualität. So bieten wir auch für Nicht-Mitglieder immer mehr Kurse im Freizeit-, Breiten- und Rehasport an, die zu unserer Freude sehr gut angenommen werden“, sieht Margret Pollmeier auf Nachfrage dieser Zeitung den TVV trotz des hauptsächlich corona-bedingten Mitgliederschwunds gut aufgestellt.

Handball: Der TV Verl braucht schnell einen neuen Koordinator und Trainer für den weiblichen Bereich. Der bisherige wird Landestrainer

Verl. Hendryk Jänicke ist seit dreieinhalb Jahren in der Handballabteilung des TV Verl hauptamtlich als Chefcoach und Koordinator für den weiblichen Bereich verantwortlich. Ende November verlässt der 31-jährige Trainer des Frauen-Oberligisten und der in die Bundesliga aufgestiegenen A-Mädchen den Turnverein und tritt eine Vollzeitstelle als Landestrainer im Ressort Leistungssport/Lehre des Handballverbandes Schleswig-Holstein an.

„So einen Job bekommt man nur einmal im Leben angeboten.“ Jochen Kreft und Uwe Weitzel zeigten als Vertreter des Handball-Vorstandes im TVV „vollstes Verständnis“ für den Wechselwunsch des erfolgreichen Trainers. Allerdings machten sie auch deutlich, wie schwer es ist, einen Nachfolger für den Sportwissenschaftler und B-Lizenztrainer zu finden: „Wir können jetzt nur telefonieren und noch mal telefonieren“

Verl (cas). Der humpelnde Hendryk Jänicke ist derzeit auf Krücken angewiesen, denn kürzlich hat er sich in einem Spiel für die dritte Mannschaft des TV Verl einen Außenbandriss zugezogen. Zumindest vorübergehend könnte auch sein Verein ins Humpeln geraten. Denn: Jänicke tritt nach dreieinhalb Jahren erfolgreicher Aufbauarbeit in Verl schon am 1. Dezember eine Vollzeitstelle als Landestrainer im Ressort Leistungssport/Lehre beim Handballverband Schleswig-Holstein an.

Die Entscheidung hat auch die zum Vorstand zählenden Uwe Weitzel und Jochen Kreft überrascht. „Das war für uns alle zunächst ein Schock. Doch so eine große Chance, wie Hendryk sie in seiner Heimat erhalten hat, bekommt man nicht alle Tage,“ zeigt das Führungsduo der Handballabteilung volles Verständnis für den bevorstehenden Wechsel des scheidenden Nachwuchskoordinators und Trainers (Oberligafrauen, weibliche A-Jugend).

Leipzig/Verl (zog). Mit 30 erzielten Toren gegen den deutschen Meister HC Leipzig schafften die A-Jugendhandballerinnen des TV Verl zum Auftakt der Bundesliga-Vorrunde einen Achtungserfolg.

Für den Sieg in der Halle der Sportoberschule sollte die stattliche Trefferzahl aber nicht reichen, denn die Mannschaft von Hendryk Jänicke und Ruben Voßhans kassierte mit 45 eine erheblich höhere Zahl an Gegentreffern und nahm dabei zwar Anerkennung der gegnerischen und Lob der eigenen Trainer, aber ansonsten nichts Zählbares mit vom dreitägigen Leipzig-Trip.

Das hatten die TVV-Verantwortlichen auch nicht erwartet und verwiesen stattdessen auf viele Erkenntnisse. Zu den positiven gehörte, dass die Mannschaft immer dann stark war, wenn die Angriffskonzeptionen diszipliniert zu Ende gespielt wurden. „Da haben wir auch von den Leipzigern positive Rückmeldung bekommen“, freute sich Ruben Voßhans. Zu den Pluspunkten gehörte auch, dass die Spielerinnen des Altjahrgangs nach den Erfahrungen des Vorjahres längst nicht mehr so aufgeregt und deshalb in der Lage waren, ihr Leistungsvermögen abzurufen. Auch die gute Quote mit acht verwandelten von insgesamt zehn Strafwürfen gefiel dem Verler Trainerduo.

Von Uwe Kramme

Verl. 30:45-Niederlage beim HC Leipzig – das hört sich nach einer bösen Klatsche an, und danach, als hätten die A-Jugend-Handballerinnen des TV Verl in der Bundesliga nichts zu suchen. „Aber 30 Tore beim amtierenden Deutschen Meister, der auch in dieser Saison wieder zu den Titelfavoriten zählt, muss man erstmal werfen“, relativiert Hendryk Jänicke das Ergebnis. Der Verler Trainer attestiert seinen Spielerinnen, sich am Samstag in der sächsischen Metropole „richtig gut verkauft“ zu haben.

Jänicke wäre jedoch kein guter Trainer, wenn er nicht sofort ein „Aber“ folgen lassen würde. „Fünf Minuten vor Schluss haben wir nur mit fünf Toren zurückgelegen und dann noch fünf Gegentreffer auf der Reihe zugelassen“, kritisierte er „ein etwas zu frühes Nachlassen“. Und noch etwas hatte dem ehrgeizigen Coach missfallen: Zwar konnten die Verlerinnen den Gegner wie erhofft ärgern, indem sie konsequent mit sieben Feldspielerinnen agierten und so auch einige Treffer erzielten. „Allerdings haben wir auch ein paar ,Empty Goals‘ kassiert, weil wir uns vorne unnötige Ballverluste geleistet haben, als wir von unseren Angriffskonzeptionen abgewichen sind.“

Verl (zog). Wenn schon, denn schon. Gleich im ersten Spiel der Bundesliga-Vorrunde treten die A-Jugendhandballerinnen des TV Verl am Samstag um 14 Uhr beim aktuellen deutschen Meister HC Leipzig an. Und damit das Gastspiel in der Brüderhölle genannten Sporthalle an der Brüderstraße nicht nur sportlich unvergessen bleibt, macht sich das Team mit Trainern und Betreuern schon am heutigen Freitag auf den Weg in die sächsische Metropole.

Chancen rechnen sich die von Hendryk Jänicke und Ruben Voßhans trainierten Spielerinnen nicht aus, wollen dafür aber versuchen, den HC Leipzig, der auch in dieser Saison mit zu den Favoriten auf den DM-Titel zählt, etwas zu ärgern oder vor die ein oder andere ungewohnte Aufgabe zu stellen. „Die Mädels wollen aber auch genießen, dass sie vielleicht gegen die ein oder andere künftige Bundesliga- oder auch Nationalspielerin antreten. Wir freuen uns alle auf das Wochenende“, sagt Jänicke. So ist am Samstag nach dem Spiel noch ein Teamduell geplant und danach wird sicherlich noch nicht zur Bettruhe gerufen. Am Sonntag geht es zurück nach Ostwestfalen.

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